Der Sand sitzt in jeder Pore. Verklebt jede noch so kleine, atmende Öffnung. Frisst sich durch Dach und Boden. Kapillarisiert Feuchtigkeit und macht selbst die letzten Synapsen modrig. Saugt Leben aus allen Ritzen, scheuert die Haut wund, trocknet die Kehle und vernebelt den Verstand. Der Sand fließt nicht nur, das Fließen ist der Sand. Schaufelt man, um zu überleben oder überlebt man, um zu schaufeln. Die Frau in den Dünen durfte in ihrem Leben kein einziges Mal leben. Ein Werkzeug des Dorfes oder doch Knecht eines größeren Mechanismus´? Eingepfercht in einem glühenden Loch wird Wasser zum Nektar, Freiheit und die Heimatstadt zum fiebrigen Traum. Tokyo als Strand, tausende Menschen gleiten sandkorngleich aneinander vorbei. Die einzige Interaktion ist regelmäßige Reibung. Doch was nützt dieses große System, all die quasiliberale Bürokratie und all deren regelmäßige Fügung und Ordnung, genau wie der regelmäßige Schlag eines Herzens noch lange kein Leben bedeutet. Erkenntnis kommt und geht, ist wie dem Sand ständiger Veränderung unterworfen. Bis die Entwicklung vollzogen, der Sand manifestiert und am Ende das wahre Wesen der Freiheit erkannt wurde. Schöner Film.