[...] Der Regisseur Moore stellt mit „Blue Caprice“ einen Film auf die Beine, der vor allem durch seine Gewichtung interessant gestaltet ist. Sicherlich streift das Werk Themen wie die Waffensicherheit und -Verfügbarkeit in den Vereinigten Staaten von Amerika, jedoch geht es ihm ebenso wenig primär um eine Kritik an diesem System oder der Lobby, wie es ihm um die soziale Ungleichheit und die Kerbe zwischen Arm und Reich geht. „Blue Caprice“ erzählt vor allem von der Natur des Bösen. Und da liegt letzten Endes auch seine größte Stärke. Von den Attentaten selbst ist relativ wenig zu sehen; man folgt nur dem Chevrole Caprice durch die Nacht, die roten Rückleuchten zu Schlitzen verengt. Moore zeigt wie einfach das Böse sein kann, wie schnell es entsteht, durchgeführt und im Alltag wieder verdrängt wird. Deshalb wäre es auch nicht richtig, den Film als bloße Charakterstudie abzutun. Dort geht der Film nämlich nicht allzu weit, findet wohl keine neuen Wege und lässt gar ein paar Informationen weg. Aber ebenso genial wie im Umgang mit der Einfachheit des Bösen, zeigt der Film das Unverständnis der Bervölkerung, Anwälte und Medien. Lee verneint die Fragen, ob er aus Rache oder für Geld gehandelt hat. Dass die Taten tatsächlich aus Liebe begangen wurden, das kommt niemandem in den Sinn.
Ganze Kritik:
http://diedreimuscheln.blogspot.de/2015/08/review-blue-caprice-die-geschichte-der.html