Eine doppelte Bedeutung liegt in dem Filmtitel von der Varda-Doku. Daguerre war einerseits einer der Urväter der Fotografie. Andererseits lebte die Varda in den 70ern in der Daguerre-Straße und die dort wohnenden Leute porträtiert sie in dieser Dokumentation, die vor Interesse am Alltag und Liebe zum Gemächlich-Normalen nur so trotzt. Besonders schöner Kniff: Im örtlichen Lokal führt ein Zauberer seine Magier-Show ab, integriert die in der Straße lebenden Menschen in seine Acts - und Varda nutzt die Gelegenheit, um das Innere der Menschen genüsslich nach außen zu kehren. Seien es die Träume oder Ängste, verlorene Hoffnung oder Freude. So präzise und gleichzeitig so unaufgeregt sieht man das selten. Die Agnes Varda, die isn Blick wert.