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Smooli

Kritik von Smooli

Gesehen: Juli, 2015

Hin und wieder passiert es, dass man sich einen Film ansieht und sofort eine Verbindung zwischen Bild und Publikum besteht. Dass jede Entscheidung, jede Tat und jedes Wort in jedem Satz echt wirkt und man das Gefühl hat, selbst ein tragender Charakter in der Geschichte zu sein, die man verfolgt. Mit „Norman“ ist Jonathan Segal so ein Film gelungen. Er erzählt die Geschichte eines Teenagers, dessen Mutter bei einem Autounfall starb und dessen Vater aufgrund von seiner Krebserkrankungen bloß noch ein paar Monate zu leben hat. Es ist eine schwierige Familiensituation, in der der Vater seinen Sohn auf das Waisendasein vorbereiten möchte und der Sohn sich lieber Gedanken machen will, die man sich als Jugendlicher normalerweise macht. Ein Junge, der dem letzten und vielleicht spannendsten Teil seiner Jugend beraubt wird und sich versucht mir aller Macht dagegenzustemmen. In der Schule erzählt er seinem besten Freund dann, er selbst leide an Krebs - was bald daraufhin die ganze Schule weiß. Und auch wenn sich die Geschichte des Filmes an bekannten Punkten entlanghangelt und zum Beispiel das Aufeinandertreffen von Norman und Emily in feinster Klischee-Manier ein unachtsames Rempeln auf dem Schulflur ist; der Film weiß davon abzulenken. Indie-ComingofAge-Geschichten sind oft sympathisch absurd und witzig. Das trifft zwar auch auf „Norman“ zu, jedoch ist dieser Film in einem viel größeren Maße düster, zynisch und gleichzeitig zu jeder Sekunde abgrundtief berührend. Liegen mag das zum Großteil an den hervorragenden Darstellern, die allesamt ihre Rolle leben. Einmal mehr hervorzuheben ist natürlich der großartige Richard Jenkins, der stets kleine Rollen ausfüllt, aber dies mit einer ruhigen Bravour, dass es immer wieder ein Genuss ist. Indie-Kino kann auf Dauer anstrengend mit den bonbonsüßen Charakteren, Lieder voll Gitarrengeplänkel und den perfekten Enden; „Norman“ ist eine willkommene Abwechslung, die den dauerhaft wehenden frischen Wind aus dem Genre nimmt und sich ein wenig in seinem eigenen Kosmos bequem macht, um ein Stück Gefühlskino der bitteren aber intensiven Art zu werden.

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