Seit 2000 hat gefühlt jeder Film des Türken in Cannes irgendwas gewonnen. Dieser hier den Großen Preis der Jury. Und, da muss man sich nichts vormachen, dass das hier die Leute in Cannes zum Onanieren bringt, das wird bereits mit der ersten Einstellung in den weiten der Landschaft deutlich. Perfektes Framing, jedes Pixel unter Kontrolle von Ceylan. Zweieinhalb Stunden reisen wir mit den Menschen durch die ländliche Türkei. Äußere Informationen bietet der Regisseur dabei sehr spärlich an - wer sind die Leute, wohin gehts, wonach suchen die, wer ist Gut und Böse und sowieso und überhaupt. Das, was Hollywood in den ersten zehn Minuten sehen will, beantwortet der Film in 150 - dafür aber ungleich reicher. Denn was der FIlm an inneren Informationen bietet, das passt in kein Buch, in keinen Kopf, in kein Menschenleben. Großartig.
Kritik von Smooli
Gesehen: Oktober, 2017
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