Sion Sono wagt es doch tatsächlich, sich mittels fiktiver Arbeit mit der Katastrophe von Fukushima auseinanderzusetzen. Dafür hagelte es in Japan ordentlich Kritik - das sei nämlich alles total billig und flach, habe nur das Ziel fürs schnelle Geld. Dabei handelt es sich bei THE LAND OF HOPE um einen Sono-Film, der so augenscheinlich Sono ist, aber auf eine Art und Weise, die man so noch nicht von ihm gesehen hat. Verschwunden ist das Hyperaktive, das Knallbunte und Laute, das Blut, die zelebrierte Grausamkeit. Präsent sind die leisen Töne, ist die bittere Grausamkeit, die Gefahr, die Absurdität der Politik. Vorhanden sind wahre, tragische Emotionen und - von Sono bekannt - Bilder voller Metaphorik. Ein schöner Film über die Auswirkungen, die das Atomunglück auf eine Familie hat, auf die Eltern, Kinder und Kindeskinder. Auf die Leben derer, die sich der Gefahr stellen und jener, die versuchen, ihr zu entkommen. Niedliches Ding, schönes Ding.