Ab und zu, relativ selten, gibt es solche Filme, die den Zuschauer einfach überrumpeln. Ungeachtet dessen, wie die Erwartungshaltung des Rezipienten ist. Egal, ob man nichts, oder so viel wie möglich im Vorfeld über diesen Film gelesen hat, kein Erfahrungsbericht, keine Kritik, keine Meinung anderer kann einen vorbereiten auf das, was Aleksey German hier auf Film gebannt hat. [...] Von der Erde der Gegenwart werden Wissenschaftler auf den fremden Planeten geschickt, die dort die Renaissance beobachten dürfen und sollen. Was sie nicht dürfen und sollen ist, Einfluss auf die Geschichte zu nehmen oder jemanden töten. Sie kommen in eine fremde Welt, über die sie alles wissen. In eine Welt, deren wahrscheinliche Zukunft sie kennen. Eine Welt, in der sie Erzfeind und Gott zugleich sind. Götter ohne Macht. Ein Gott als tatenloser Beobachter. Das mag für den ein oder anderen absurd klingen, aber ist es nicht das, was einen Gott ausmacht? Ist Gott denn etwas anderes, als pure und unbändige Inspiration? Wenn dem so ist, dann ist er tatenlos, nicht aber machtlos. Die Götter der Erde sind sich ihrer Macht bewusst und nutzen sie nach belieben aus. Sie schlagen um sich, dulden keine Widerworte und kriegen das beste vom Besten, was in diesem vermaledeiten Land allenfalls mittelmäßig ist. Das Land mit einer Gesellschaft, die erbärmlicher nicht sein könnte. German zeigt ein ekelhaftes Leben der Menschen und zieht gleichzeitig die Parallele zur Politik der Schwarzen und Grauen, die Intellektuelle und Künstler jagen und töten. Also die Menschen, die für den Fortschritt zuständig sind. Und was, wenn nicht der Fortschritt, ist der Sinn des Lebens? [...]
Ganze Kritik:
http://diedreimuscheln.blogspot.de/2015/09/review-es-ist-schwer-ein-gott-zu-sein.html