Ein Stahlhelm im Sand der Normandie. Zurückgelassen, verloren, vereinsamt, aber doch nicht vergessen. Dieses so symbolträchtige wie ikonografische Bild eröffnet „Der Längste Tag“, die dreistündige Alma Mater des epischen Kriegsfilm. Und tatsächlich ist genau dieses Bild das wohl eindrucksvollste, was „Der Längste Tag“ zu bieten hat, auch wenn das nun vermutlich reichlich (gerechtfertigte) Ernüchterung freisetzen wird. Man muss der Qualität dieser großspurigen Produktion inzwischen doch reichlich zweifelhaft entgegentreten. Sicherlich ist es beachtlich, mit 42 internationalen Stars aufzuwarten und drei Regisseure zu engagieren, um jede einzelne Perspektive der involvierten Kriegsparteien akkurat nachzustellen. Doch wenn man sich etwas weiter mit „Der Längste Tag“ beschäftigt, sich von seinen – ohne Zweifel großartigen – Oberflächenreizen loseist, dann wird doch recht deutlich, dass hier kein Film für die folgenden Generationen gedreht wurde, der an die Gräuel des Krieges gemahnen soll. Dieses hier veranstalte hollywood'sche Schaulaufen erfüllt in erster Linie den Nutzen, den Amerikanern ein strahlend-kostspieliges Podest zu erschaffen, welches ihren Edelmut ohne Unterlass zu stimulieren hat. Heroisch stampfen John Wayne und Co. selbstsicher durch das aufgescheuchte Kriegsgetümmel und retten die Welt vor den bösen Deutschen, die nicht mal ihre Stiefel richtig anziehen können, während die Briten und Franzosen mit Mistgabeln treu-doof hinterherdackeln. Man muss „Der Längste Tag“ für seinen logistischen Kraftakt Respekt zollen, doch aus einer Laufzeit nur einen erstklassig inszenierten Abenteuerspielplatz zu erschaffen, der dem amerikanischen Ego als einseitige Profilierungsplattform dient, ist dann doch reichlich wenig.