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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Juli, 2017

Ein bis heute gültiger Kreuzzug gegen die Ordnung. Was. Für. Eine. Ungeheuerlichkeit. Man muss Die Teufel nicht mögen, aber man muss ihn erlebt haben. Dass sich uns dieser von Ken Russell inszenierte Grenzkontakt wahrscheinlich niemals in voller Schönheit präsentieren wird (die Zensurgeschichte ist weitreichend bekannt), ist tragisch, aber diese Attacke auf den guten Geschmack funktioniert auch in den verfügbaren Fassungen blendend. Angesichts seiner Form als Major-Produktion ist es allein schon beeindruckend, mit was für einem ungestümen Gemüt Die Teufel über den Zuschauer hinwegprescht. Ken Russell insistiert zu Anfang noch auf die Korrektheit des historischen Nachempfindens, um nur wenige Wimpernschläge später vollkommen aus der Haut zu fahren. Die Teufel schwingt sich von Szene zu Szene in neue Dimensionen der Hemmungslosigkeit, erschlägt den Zuschauer durch einen dem Überwältigungskino verwandten Produktionsaufwand und schießt simultan dazu gegen die Grundfeste von Kirche und Staat. König und Kardinal instrumentalisieren sich indes gegenseitig, um ihrer Abtrünnigkeit Aufschwung zu verleihen. Und Ken Russell? Der zündet einen bildgewaltigen, kunstgewandten Amoklauf, maßlos, ausrufend, rustikal, opulent, von kontroverser Energie katalysiert. Die Anfangsaussage wird an dieser Stelle revidiert: Aufgrund seiner Widerborstigkeit muss man die Die Teufel mögen.

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