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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Juni, 2019

Kumpeliges Feel-Good-Movies über strukturellen Rassismus, der laut GREEN BOOK vor allem ein Phänomen der 1960er Jahre gewesen ist. Hier treffen die Pizza-bäuchige Italo-Kodderschnauze Tony und der virtuose Pianist Don aufeinander. Don braucht einen Chauffeur, der ihn auf seiner Konzert-Tournee durch den Süden der Vereinigten Staaten kutschiert. Überraschung: Don ist...ein Neger! Und ganz doll einsam (allem Anschein nach, thematisiert wird nie etwas unterhalb der Oberfläche). Tony hingegen, dem von Kindesbeinen eingeimpft wurde, dass Neger schmutzig sind, braucht nun mal das Geld. Also brechen sie auf, geraten mal aneinander, wachsen zusammen, werden Freunde, besiegen den Rassismus. Ende. Ja, so einfach ist GREEN BOOK gestrickt: Ein Film, der unbedingt lieb gehabt werden möchte und Probleme verkürzt wie fadenscheinig bagatellisiert, die heute aktueller denn je sind. Noch schlimmer respektive geschmackloser: Tony, der schmierlockige Macho mit Pasta-Manie, erklärt Don, was es bedeutet, schwarz zu sein (nämlich Chicken Wings und Maiskolben mampfen oder afroamerikanische Musiker hören), damit dieser endlich etwas über die eigene Identität erfährt. Nicht etwa Don ist die Hauptfigur, es ist Tony, der Lektionen über das Leben nur deshalb lernen kann, weil er sie selber anregt. Ein anbiedernder, betulicher und formelhaft nach Baukastenprinzip konzipierter Crowdpleaser, dessen Figuren so unausgereift und billig sind, dass sie bisweilen ins Karikatureske hineingreifen MÜSSEN. Wären Viggo Mortensen und Mahershala Ali nicht so begandete Schauspieler, Hilfe, GREEN BOOK wäre eine Katastrophe. So ob all der Dödeligkeit nur Schulterzucken und irritiertes Kopfschütteln meinerseits.

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