„Im Kino meiner Kindheit roch es immer nach Pisse...und nach Jasmin.“ Über zwanzig Filme hat es in Anspruch genommen, bis der große Pedro Almodovar an dem Punkt in seinem Leben angekommen ist, Bilanz zu ziehen. Wer bin ich? Woher komme ich? Was hinterlasse ich? Leid und Herrlichkeit erweist sich dabei als gleichermaßen elegante wie bittersüße Ich-Konzentration, die sich jener lebensklugen Intimität ermächtigt, wie sie nur Pedro Almodovar heraufbeschwören kann. Als Künstlerporträt, Charakterstudie und fiktionalisierte Nabelschau sind die Erfahrungen, Begegnungen und Erinnerungen, die der gefeierte, aber ausgebrannte Regisseur Salvador Mallo hier über eine Laufzeit von gut zwei Stunden Revue passieren lässt, fast untrennbar voneinander in die eigene Seelen- wie Schaffensrealität verwoben: Du bist, was du erschaffst. Auch wenn Leid und Herrlichkeit nicht an die sinnstiftende Meisterschaft eines Alles über meine Mutter oder Volver heranreicht, ist diese reflektierte und angenehm feinnervige Selbstbekenntnis doch allein deswegen schon sehenswert, weil kaum ein anderer Filmemacher es derart famos beherrscht, Antonio Banderas zur Höchstleistungen zu bringen.