Optisch ist der doch ziemlich gelungen, jedenfalls mal man das noch in der ersten Hälfte des Filmes: Allein in der außerordentlichen Tiefenschärfe möchte man sich verlieren, wenn Schattengestalten durch das urbane Schneegestöber streifen und „Max Payne“ sich dabei einer wirklich ansehnlich stilisierten Neo-Noir-Aura bemächtigt. Danach wird jedoch klar, dass die Bilder nichts erzählen. Sie sind elaboriert, aber leer. Genau wie die Figuren. Max jagt Geistern hinterher, bittet um Erlösung, doch sein existenzialistisches (Selbst-)Gefecht ist nur Behauptung (anders als in der Vorlage, die sich nicht nur als ästhetischer Third-Person-Shooter verdient gemacht hat, sondern auch als moralischer Diskurs aufwühlte). Mark Wahlberg stampf einzig mit verhärmter Leidensmiene durch die eisige Gegend und bleibt ein luftgefülltes Charakter-Gefäß innerhalb der schrecklich unförmigen Drehbuchkonstruktion. Zum Teil ist das wirklich haarsträubend, wie einfach es sich die Autoren doch gemacht haben, Plot Point an Plot Point zu reihen, anstatt die Zwischenräume Pacing-orientiert auszubauen (von Kohärenz und Logik mal ganz zu schweigen). Und dass „Max Payne“ darüber hinaus im Kontext seines mythischen Drogen-Stranges auch noch einen Verweis zur tagesaktuellen Politik bemüht und damit zum reinrassigen Blender mutiert, macht ihn nur noch unsympathischer.
Kritik von Souli
Gesehen: April, 2016
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