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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Juli, 2019

Auch wenn uns nostalgische Schmalspurformate wie Stranger Things etwas anderes suggerieren wollen, hatte John Carpenter in seiner Karriere mehr kommerzielle Misserfolge als Siegeszüge zu verbuchen. Kommerziell war keine Dekade wirklich gut zu dem Mann, der uns so viele Klassiker geschenkt hat, künstlerisch aber hat er nur wenige Ausrutscher vorzuweisen. Selbst SIE LEBEN!, der auf den ersten Blick wie ein trashig-reißerischer Genre-Rüpel über die Mattscheibe stolpert, wird in den Händen Carpenters zur heimtückisch-hintersinnigen Gesellschaftsstudie, die das Paranoia-Kino der 1950er Jahre mit dem wüsten B-Movie-Charme der 1980er Jahre in einen stimmungsvollen, gerne satirisch zu verstehenden Einklang bringt. Sicherlich wirkt SIE LEBEN! immer mal wieder käsig, was auch daran liegt, dass Hauptdarsteller Roddy Piper kein Schauspieler ist, sondern aus dem Wrestling kommt. In seiner Hoffnungslosigkeit aber weiß Carpenters pessimistisches Gegenwartsportrait in all seinem Misstrauen gegenüber Obrigkeit und Autorität bis zum düsteren Ende zu fesseln: Wir Bürger sind bereits schlummernder Teil einer verdeckten Invasion. Außerirdische streben die Unterjochung der Menschheit an, entziehen uns durch den medialen Konsum mehr und mehr die Macht, selbstständige Gedanken zu formen, um gleichwohl unsere niederen Triebe anzuspornen. Irgendwann schreit alles nach Revolution, die Zukunft allen menschlichen Seins aber steuert unaufhaltsam auf ihren Niedergang zu. Wir sind die Lämmer, die sich eigenständig zur Schlachtbank führen.

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