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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Dezember, 2016

Niemand verliert noch ein Wort über die Toten, die Naturkatastrophe, ein Ölteppich, der sich im Golf von Mexiko auf ein Ausmaß von Schleswig-Holstein ausdehnte, ist natürlich Gegenstand der weitreichenden Diskussionen, die nach der Deepwater-Horizon-Katastrophe aufloderten. Deswegen geht Peter Berg in Deepwater Horizon über weit mehr als die Hälfte der Laufzeit den, angesichts dieses Umstandes, nur logischen Schritt: Er entschlackt das Narrativ von jedwedem menschlichen Ballast. Zu Anfang darf sich Mark Wahlberg zwar noch als All-American-Dad von seiner Familie verabschieden, danach aber referiert Deepwater Horizon äußerst einnehmend über die Allmacht der Technik – und die untergeordnete Rolle des Menschen in Bezug auf diese. In zuweilen fast schon nüchternen Bilden beschreibt Peter Berg die Geographieder Bohrinsel und die Beschaffenheit der hiesigen Raumstrukturen, tastet die verwinkelten Gänge ab, fährt entlang der Höhenlagen der Turmkonstruktionen und steigt mit dem Metallrohr in die Tiefe hinab, bis sagenhafte infernalische Erschütterungen über den Bildschirm bersten. Und diese Impressionen sind eindrucksvoll, wenn die Menschen, natürlich wieder ganz untergeordnet, in Feuer, Schlamm und Rauch versacken, weil sich die aus dem Meer ragende Stahlbestie unlängst zur Höllenpforte transformiert hat. Dort macht sich Deepwater Horizon als reduziertes, aber gleichwohl cleveres Katastrophenkino verdient, denn die Form bestimmt den Inhalt ganz bewusst. Nur deswegen kann es sich Peter Berg erlauben, die ökologischen Verheerungen dieses Unglücks auf einen einzigen Augenblick zu komprimieren – hier geht es nicht um Belehrungen. Dass Marky Mark zum Ende noch den Mann der Tat raushängen lässt und wir als Zuschauer nicht nur wehende Amerikaflaggen, sondern auch Texttafeln zu fressen bekommen, hätte man sich sicherlich sparen können. Immerhin aber bleibt Berg den heroischen Vollen immer noch verhältnismäßig distanziert und zeigt vielmehr, dass es bei de rHeimkehr der Männer nicht mehr um ihr wagemutiges Bestehen, sondern ihren seelischen Zusammenbruch geht.

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