Genau dort, wo vor zwei Jahren schon „Texas Chainsaw 3D“ mit seiner durch und durch abstrusen „The Saw is Family“-Interpretation rigoros scheitern durfte, setzt nun auch Valeri Miley mit „Wrong Turn 6: Last Resort“ an: Blut ist dicker als Wasser und langjährige Freundschaften bedeuten genau dann nichts mehr, wenn man Chance hat, Teil einer notorisch meuchelnden Sippschaft zu werden. Diese Ehre wird hier Anthony Ilott zuteil, der nach einem Aufenthalt in der Nervenheilanstalt erfährt, prachtvolles Erbgut in den Wäldern von West Virginia überlassen bekommen zu lassen - degenerierte und auf ihr inzestuöses Gebaren im höchsten Maße stolzes Kannibalenpack inklusive. Irgendwo mag es nachvollziehbar sein, dass man, mit der nun schon sechsten Episode des Franchise, versucht hat, zu neuen Ufern aufzubrechen, einen neuen „Bösewicht“ für die Zukunft zu etablieren, um aus den repetitiven Mustern der Vorgänger ein Stück weit auszubrechen. Wie dieses Vorhaben allerdings umgesetzt wurde, lässt vor allem aus den falschen Gründen erschaudern: Der formale Dilettantismus sieht sich hier keiner kaschierenden Pufferung durch orgiastischen Splatter ausgesetzt (auch wenn es das ein oder andere Gekröse zu sehen gibt), sondern unterbelichtetem Gefasel en masse, bis der stinkende Dampf von Ödnis den Kopf eines jeden Zuschauers auch wirklich vollends vernebelt hat. Beschissen UND langweilig, keine gute Kombination.