Wer hat sich nicht schon mal gewünscht unsichtbar zu sein, sei es auf Grund einer peinlichen Situation oder sonst irgendein Grund? Für Dr. Jack Griffin (Claude Rains) ist dieser Wunsch wahr geworden. Er hat eine Chemikalie entdeckt, die einen unsichtbar macht. Allerdings hat er noch kein Gegenmittel gefunden, sodass er sich in ein kleines Dorf zurückzieht, um dort in einer Gaststätte daran zu forschen. Doch langsam zeigen sich Nebenwirkungen des Unsichtbarkeitsserum und Griffin verliert immer mehr den Verstand. Er plant kriminelle Machenschaften und schreckt später nicht ein mal mehr von Mord zurück.
DER UNSICHTBARE von 1933 besticht in erster Linie durch seine Spezialeffekte. Szenen, in denen der Unsichtbare nicht mit Bandagen vermummt ist und seine Kleidung sich ohne Kopf, Hände und Füße bewegt, sind auch aus heutiger Sicht noch bemerkenswert. Aber auch Spannung und Humor kommen nicht zu kurz. Dabei setzt der Film sowohl auf Slapstick-Elemente, als auch auf überzeichnete Charaktere (hier ist wohl in erster Linie die Wirtsfrau zu nennen). Dies wirkt aber zu keiner Zeit unpassend. Rains bleibt als Bösewicht in Erinnerung, was zum großen Teil der tricktechnisch eindrucksvollen Darstellung geschuldet ist, aber auch seinem eigenen großartigen Schauspiel, auch wenn man seine Mimik nicht bewerten kann. Auch die restlichen Schauspieler agieren in ihren Rollen gut.
Die knapp 70 Minuten sind zu keinem Zeitpunkt langweilig und stets unterhaltsam. Teilweise sind sie sogar überraschend actionreich. Kamera, Schnitt und Musik passen perfekt zur tollen Atmosphäre und wirken selbst nach über 80 Jahren nicht zu veraltet. Daher geben ich dem Film von James Whale nach H. G. Wells Roman 9 Punkte!
Tikus09