"killer" trägt seine Berufsbezeichnung als Namen, ebenso wie "Agent", die sich um seine Jobs kümmert, bis "Killer" mit "Punkie" durchbrennt und von "Agent" gesucht wird. Auch "Cherry" fahndet nach einem Freund und "Ho" fehlen die Worte (er ist verstummt): fünf exzentrische junge Leute, fünf "Fallen Angels" in einem Puzzle-Spiel voller Sex und Gewalt.
Als Beispiel: Eine Frau verzehrt sich in der leeren Wohnung des Angebetenen nach ihm und sucht in dem, was er weggeworfen hat, nach seiner Seele. Ein lebensfroher, stummer junger Mann bricht nachts in Läden ein und spielt Besitzer. Oder verfolgt Fremde, und nervt sie solange bis diese vor Verzweiflung seinen versponnenen Willen ausführen....
Wie schon in "Chungking Express" beleuchtet der chinesische Regisseur Wong Kar-Wai einen nächtlichen Mikrokosmos in Hong-Kong und skizziert mit absurdem Humor groteske Szenen aus dem Leben einiger Außenseiter mit ihren gestörten Beziehungen. In einem äußerst unkonventionell inszenierten Krimi entwickelt Wong eine eigene Filmsprache, mit der er weniger Handlung als vielmehr Stimmungen und ein diffuses, existentialistisches Lebensgefühl vermittelt. Der Film ist plastik, poppig ,bunt,schimmernd, Leuchtreklamen, Softeis-und-Fernsehen, Kirschlippen, Tunnelfahrten, Nacht, Gewalt.
Ein knalliger Alptraum und im Gegensatz zu Chungking Express fehlt hier sogar die Hoffnung und romantische Momente. Der Film ist einfach ein Erlebnis, das noch Stunden später nachwirkt.
Habe den Film selbst 4 Mal gesehen und heule immer noch an der selben Stelle, obwohl ich das sonst nie tue und wohl sonst auch keiner bei diesem Film tuen werde.
Zitat: "I should have shooten you so you feel the same thing in the chest just as I do - click!...what did I do to you?"
I am a creep - I´m so fucking special - What the hell am I doing here?"