Mit seiner unaufgeregten, dezenten Inszenierung bildet Im Nebel das filmische Pendant zu körperzerfetzenden Gewaltorgien a la Hacksaw Ridge. Statt auf undifferenzierte Heroisierung fokussiert sich Im Nebel auf die innere Zerrissenheit und moralische Instanz seiner Protagonisten. Da Im Nebel außerhalb großer Schlachten agiert, porträtiert Regisseur Robert Cherkowski seine Charaktere nicht als gesichtslose Platzhalter einer zur großen Masse zusammenschmelzenen Armee, sondern als Individuum, weshalb jeder dargestellte Tod als unfassbar intensiv wahrgenommen wird, auch wenn auf explizite Gewalt verzichtet wird. So ist Im Nebel letzendlich ein Film, welcher sich zwar äußerst langsam in den Zuschauer einschleicht, aber seine bedrückende Atmosphäre bis zum bitteren Ende beibehält und sich so als wahre, unscheinbare Bestie von Film entpuppt.