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Tomofan

Kritik von Tomofan

Gesehen: Januar, 2018

If I can make it there
I'll make it anywhere
It's up to you
New York, New York

Brandon hat es geschafft. Brandon ist erfolgreicher Geschäftsmann mitten in New York. Sein Auftreten ist souverän, stilsicher, kultiviert. Seine Wohnung offenbart sich als weiße, eisige, übersterilisierte Hölle, die Wände sind kahl, bilderlos, ohne persönliche Note und bilden damit ein starken Kontrast zur dreckigen, schwarzen Außenwelt. In der nihilismusdurchtränkten Welt der U-Bahn findet sich nur selten ein symbolischer Lichtblick, welcher jedoch auch gleich von den dunklen Massen verschluckt wird. Wie auch die tägliche Fahrt in der New Yorker Subway verkümmert der Sex, welchem Brandon mit Häufigkeit nachgeht, zur Routine, zu dem immer gleichen Machtspiel. Verzweifelt flüchtet Brandon in den gigantischen Kosmos der Pornos, immer extravaganter, immer exotischer soll es sein.

Im Laufe des Filmes offenbart sich Stück für Stück die verkümmerte soziale Kompetenz hinter dem souveränen Geschäftsmann. Brandon hat Angst vor Intimität, vor Zuneigung, Liebe, er geht seinen und den Konflikten seiner psychisch labilen Schwester (toll: Carey Mulligan) aus dem Weg, er hat Angst sich zu binden. Stattdessen gibt er es lieber wieder von hinten, bloß kein Augenkontakt, bloß keine Verbundenheit.

Steve McQueen findet im Grotesken, Verstörenden, Abstoßenden Momente der Schönheit und Sanftmut, Steve McQueen finet im Abnormalen Verständnis und ich finde mit  Shame einen wahnsinnig guten Film.

Oh, I forgot how beautiful this city is.



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