Ein Film mit einem Experiment, dessen Auswirkung dem Verständnis des Zuschauenden bezüglich des Dargestellten nicht entgegen kommt. Die Kamera, oft starr ausgerichtet, mit wenig Bewegung geführt und "im Nachhinein verweilend", dient dem Zuschauer als Sichtfenster auf einen mittelalten Mann, der in alltäglich erscheinenden Situationen begleitet wird. Die freie Blickbahn - auf das eigentlich im Fokus liegende (?) - wird dabei durch andere Menschen, Objekte und Geschehnisse erschwert.
Der Stil von "Bullet in the Head" beschwört dabei die Rolle des stetigen, aber weit genug entfernten Beobachters, welcher lange nicht weiß, worauf die Handlung hinaus laufen wird, Langeweile und Unverständnis herauf, die zugleich als gestalterische Mittel dienen.
Es gibt einen weiten Interpretationsspielraum und wenige Andeutungen, welche auf den Höhepunkt des Films hin weisen. Ungewöhnlich, trotz der vielen zur Schau gestellten Gewöhnlichkeiten und wenig aussagend, obgleich der vielen gezeigten sozialen Interaktionen und Gespräche, bleibt es bis zum offenen, von einer wahren Begebenheit inspiriertem, Ende.
Unterhaltsam ist das Ganze nur bedingt. Definitiv ein Film, bei dem der künstlerische Anspruch verwirrend ist und der Zuschauer nicht am Händchen durch einen spektakulären Themenpark geführt wird. Über die Intention und Effektivität des Films kann man sich sicherlich eine Menge Gedanken machen ...
Insgesamt ein eher ruhiger Film - dessen höhepunktartige Steigerung mit einem langen Vorlauf einher geht, der dem Beobachter beim Konsumieren wenig Zugang bietet, ihn auf seine Verständnislosigkeit hinweist, ihn stellenweise voyeuristisch teilhaben lässt und bei all dem auch oft anödet.
(Format: Stream - MUBI)