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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Februar, 2018

Ein Sommer für die Ewigkeit - verortet im Norden Italiens, verankert in unserer Erinnerung. Es ist der Sommer der ersten Liebe, ein Sommer, der eigentlich nie enden sollte und es trotzdem irgendwann tat. So auch für den jungen Elio und den nicht nur körperlich deutlich reiferen Oliver. Zwischen malerischen Landschaften und der süßlich säuselnden Stimme Sufjan Stevens kommen sie sich näher – die brodelnde Atmosphäre zeugt von ihren Gefühlen. In der Luft liegt eine Unbeschwertheit und Lebenslust, die nur schwer mit der Tragik ihrer Beziehung vereinbar ist. Die Tatsache, dass es sich um eine homosexuelle Liebe handelt, spielt eigentlich gar keine Rolle. Luca Gaudagninos Film ist universell, in ausschweifenden 132 Minuten schafft er es Gefühle in Bilder zu packen, für die sich nur schwerlich Worte finden lassen. Call Me By Your Name interessiert sich nur wenig für seine Figuren, völlig egal woher sie kommen und wohin sie gehen. Umso mehr jedoch für ihre Körper, eingegossen im gleißenden Sonnenlicht eines einzigen Sommers. Für Lippen, die sich zärtliche Küsse aufdrücken und gierig den Rauch einsaugen. Für nackte Oberkörper, die sich ins kühle Nasse stürzen und für Hände, die einem Gefühl nicht enden wollender Sehnsucht Ausdruck verleihen. „Reden oder Sterben?“ heißt es zu einem Zeitpunkt im Film. Gaudagnino weicht dieser Frage aus, indem er nicht Wörter, sondern Blicke und Berührungen sprechen lässt. Sterben muss die Liebe zwischen Oliver und Elio nichtsdestotrotz, weil sie eben nicht für Ewigkeit, sondern nur für diesen einen Sommer gemacht war. Was bleibt ist die Erinnerung und mit ihr auch die komplette Palette an Emotionen. Davon zeugt der tränenreiche Blick ins Feuer.

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