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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Januar, 2018

Die zugrundeliegende Idee darf man guten Gewissens als schwachsinnig, zumindest aber als über die Maße konstruiert bezeichnen. Abstammend von einer alten, vormals wie Götter lebenden Rasse, werden die titelgebenden Katzenmenschen immer dann auf ihre tierische Gestalt als Raubkatze zurückgeworfen, wenn sie sich sexuell mit einem anderen Menschen vereinigen und erst dann wieder aus ihr befreit, wenn sie in ihrer bestialischen Form töten. Aus diesem Grund handelt es sich bei ihnen auch um eine inzestuöse Rasse, denn lediglich der Geschlechtsverkehr untereinander befreit sie von diesem qualvollen und gefährlichen Zyklus. Das mag billig klingen, wirkt im Kontext des Films aber überraschend stimmig und öffnet zudem einige interessante Blickwinkel und Möglichkeit. Paul Schrader lädt seinen Film daher von Beginn an nicht nur mit sexuellen, sondern auch mit mystischen Spannungen auf und so pendelt sich Katzenmenschen alsbald zwischen Erotikthriller, Bodyhorror und Charakterdrama ein. Dem Vorwurf der Frauenfeindlichkeit kann sich der Film dabei nie komplett entziehen. Zwar gestaltet sich diese nie als dominierendes Element, gerade eine Szene zu Beginn ist jedoch exemplarisch für schleichende Omnipräsenz. Wenn der BH einer Prostituierten wie von Geisterhand aufspringt und den Anblick auf ein Paar wohlgeformter Brüste freigibt, wirkt das abseits jener zentralen erotischen Spannung schlichtweg unnötig und billig. Gerade für einen Film, der es sich selbst auf die Nase schreibt, weibliche Sexualität erforschen zu wollen. Regisseur Schrader sollte daher wohl lieber bei seinen Leisten bleiben, denn diesem überaus komplexen Themenfeld wird er nie wirklich gerecht. Abseits davon gelingt es ihm nämlich durchaus die einzelnen Versatzstücke in Einklang zueinander zu bringen. Die dramatischen Höhen und Tiefen bleiben glaubhaft, die Figuren vor allem in ihrer Dynamik überzeugend und die einzelnen Szenen sinnvoll strukturiert. Dadurch ist Katzenmenschen vielleicht etwas zahmer als es sein Name suggeriert, sehenswert ist er aber allemal.

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