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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Juli, 2017

Eine alte Villa im Süden Frankreichs, eine Ansammlung wohlgeformter junger Mädchen und ein rätselhaftes Verschwinden, das alles ins Rollen bringt. Auf den ersten Blick mutet Das Versteck wie ein recht typischer Horrorfilm an, der seinen optisch ansehnlichen Cast Stück für Stück dezimiert, eher das Unschuldslamm der Gruppe die Identität des Mörders aufdeckt und in einem denkbar knappen Showdown die Oberhand behält. Eine Erwartungshaltung wie diese zerschmettert der Film von Narciso Ibáñez Serrador jedoch alsbald, denn früh wird klar, dass sich Das Versteck weniger um blutige Mordsequenzen und plumpe Gewaltspitzen schert, als vielmehr seine einnehmende Atmosphäre und das bewusste Spielen mit der Erwartungshaltung des Zuschauers in den Mittelpunkt rückt. So ist auch die Handlung nicht am Abhaken typischer Genremotive interessiert, sondern überzeugt ebenso durch seine gesellschafts- und zeitgeistkritische Note wie durch seine bewusste Reflektion über fehlgeleitete, aufgestaute und unterdrückte Sexualität. Das nicht immer dezente Ergötzen an den aufreizenden Körpern der jungen Damen versetzt den Zuschauer in die Position des Killers, Peeping Tom und Psycho lassen grüßen. Und wenn wir die Referenzkiste schon einmal geöffnet haben, dann sei zudem angemerkt, dass es sich atmosphärisch und stilistisch um eine interessante Zwischenstufe aus Gothic-Horror und Giallo handelt, für den Das Versteck zweifellos wegbereitend war. Ein intelligenter, wirkungsvoller und stilprägender Eintrag ins Genrebuch, der eigentlich zum kleinen Einmaleins des Horrorkinos zählen sollte. Ein versteckter Klassiker des spanischen Films, der verbissen an seinem Status als Geheimtipp festhält, weil eine größere Zuschauerschaft trotz wiederkehrenden Lobpreisungen ausbleibt.

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