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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: September, 2016

Der slowenische Philosoph und Kulturkritiker Slavoj Zizek dürfte manch einem ein Begriff sein. Er hat, so heißt es zumindest in „The Pervert’s Guide to Cinema“, zwei große Leidenschaften, nämlich das Kino und die Psychoanalyse. Für die Regisseurin Sophie Fiennes (Ja, das ist die Schwester von Ralph Fiennes) war es daher naheliegend einen Dokumentarfilm zu inszenieren, in dem Zizek seine liebsten Filme bespricht und mithilfe der psychoanalytischen Theorie nach Freud und Lacan analysiert. Die knapp 40 besprochenen Filme sind dabei allesamt große Klassiker der Filmgeschichte und neben Regisseuren wie Hitchcock („Vertigo“, „Die Vögel“, „Das Fenster zum Hof“, …), Tarkowski („Stalker“, „Solaris“), Kubrick („Eyes Wide Shut“, „Dr. Strangelove“) und Lynch („Blue Velvet“, „Lost Highway“, „Mulholland Drive“, …) werden auch Werke wie „Matrix“, „Dogville“, „Alien“ oder „Persona“ besprochen. Daher ist es nicht nur ratsam einen Großteil der Filme bereits gesehen zu haben (was man als Filmfan aber sowieso machen sollte) um etwaigen Spoilern zu entgehen, sondern auch um die zum Teil recht weit hergeholten, aber dennoch immer interessanten Theorien von Zizek nachvollziehen zu können. Sicherlich erfordert der Film ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung, aber gerade diese Zuschauer werden dann auch mit sauber begründeten Denkansätzen belohnt. Neben dieser sehr lehrreichen Komponente gewinnt „The Pervert’s Guide to Cinema“ auch einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert in der Figur von Zizek selbst. Wild gestikulierend wechselt der sympathische Psychoanalytiker von Originalschauplatz zu Originalschauplatz und präsentiert in unnachahmlicher Manier seine Thesen. Wer also schon immer wissen wollte, warum Die Vögel im gleichnamigen Film von Hitchcock überhaupt angreifen oder warum es in „Matrix“ eigentlich eine dritte Pille geben müsste, der soll sich diesen Film ansehen.

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