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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Februar, 2018

Eine Geschichte über die Liebe, eine Geschichte über Außenseiter - verpackt im Gewand eines düsteren Märchens. Guillermo meldet sich mit einem Paukenschlag zurück, einem mit Oscarnominierungen überhäuften Publikums – und Kritikerliebling. Inhaltliche Unzulänglichkeiten und logische Patzer lassen sich deshalb beflissentlich ignorieren, weil del Toro einmal mehr sein eigens entrücktes Metier mit traumwandlerischer Sicherheit beschreitet und sich jegliche Überlegungen dieser Art dadurch ohnehin erübrigen. The Shape of Water maßt sich an, in die Fußstapfen von Pans Labyrinth zu treten und zumindest optisch hat er auch jedes Recht dazu. Was der Film an Kulissen und Kostümen, Effekten und Bildgestaltung auf die Leinwand zaubert, rechtfertigt mühelos den Kauf eines Kinotickets, um del Toros Einfallsreichtum in seiner bestmöglichen Form zu bewundern. Besonders erstaunlich ist dabei, wie jede Figur ihre spezielle Note bekommt, die sich konsequent in der musikalischen Untermalung, ihrer Wohnungseinrichtung, ja sogar ihrer Bekleidung niederschlägt. Vor allem die Vielfalt an Details, bis in jede Kleinigkeit durchdacht, verdient Applaus. Abseits davon ist The Shape of Water leider ein furchtbar ernüchterndes Erlebnis. Von Beginn an ist er anbiedernd nostalgisch, wirkt in seiner Schrulligkeit viel zu ausgestellt. Vor allem aber macht er es sich zu einfach im Umgang mit seinen Figuren. Abseits seiner eigentlich erstrebenswerten Botschaft schwingt ein unnötig politischer Subtext mit, der schlichtweg gekünstelt und fehl am Platze wirkt. Vieles an The Shape of Water wirkt erdacht, aber nicht gefühlt. Pflichtschuldig nach gängigen Regeln der Filmkunst zusammengeschustert, aber eben nicht wirklich gelebt. Eine glänzende Fassade, unter der sich weitaus weniger versteckt, als erhofft.

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