{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: August, 2017

Ist Dunkirk ein typischer Film von Christopher Nolan? Ja und nein…noch mehr als all seine Vorgänger gleicht er einer Maschine. Ein Ticken auf der Tonspur erinnert allgegenwärtig an diesen Umstand. Dunkirk gleicht einem Uhrwerk, das in perfekter Logik und abseits jeder Menschlichkeit vor sich hin läuft. Sekunde um Sekunde, Minute um Minute und Stunde um Stunde. Dieser Umstand eint beinahe alle Filme des beliebten Regisseurs, woran es Dunkirk jedoch mangelt ist jene erzählerische Ebene, die Nolans andere Werke zwar nicht zu komplexen Filmen, aber doch zu filmischen Rätseln macht. Trotz seiner technischen Perfektion war er in erster Linie schon immer ein Geschichtenerzähler. Der Inhalt stand stets über der Form, nutzte er diese doch in erster Linie dazu, seine Geschichten möglichst eindrucksvoll zu transportieren. Zwar bedient er sich auch hier eines erzählerischen Tricks, einer Aufteilung in drei Ebenen, die jeweils eine Woche, einen Tag und eine Stunde an der schicksalshaften Küste von Dünnkirchen einfangen und sich deswegen auch immer wieder überschneiden. Jedoch ist dieser Ansatz in aller erster Linie ein reines Gimmick, nahezu wirkungslos und auf jeden Fall unnötig. Dennoch ein Film, der eindrucksvoll deutlich macht, zu welch audiovisuellen Bombast Nolan im Speziellen und das Kino als Vorführort im Allgemeinen fähig ist. Leider jedoch auch ein Film, der schmerzlich vor Augen führt, wo Nolan an seine eigenen Grenzen stößt. Wenn es seinen Filmen an etwas mangelt, dann ist es Gefühl. Auch Dunkirk ist dermaßen mechanisch, dass Emotionen im Keim erstickt werden und auch wenn sein Konzept der möglichst realistischen Darstellung für Immersion sorgen soll, bleibt diese aus. Dunkirk ist somit auch ein Statement, eine klare Aussage. Film als Erlebnis, welches man in dieser Form eben nur auf der großen Leinwand erfahren kann. Überwältigungskino, das durch seine bombastische Inszenierung auf keinem heimischen Bildschirm auch nur annähernd so viel Wirkung erzielen könnte, wie er es im Lichtspielhaus tut. Und Christopher Nolan? Der sieht sich selbst als Wegbereiter, als Pionier und Freidenker – wenn er sich da nicht etwas zu viel vorgenommen hat…

Wird geladen...