Ein anfangs packender Film, über Flugsicherheit und menschliches Versagen, das jedoch nach einer Weile eintönig vor sich hin exerziert, auf Bewährtes setzende Melodram endet. Ein kurzer Augenblick kann alles ändern, das Elend der seelischen Zerstörung beschwören. Der Film beleuchtet die unterschiedlichen Leben des Fluglotsen (Scoot McNeary) und des Angehörigen, dargestellt von Arnie, der nach einem Flugzeugabsturz seine Frau und Tochter verlor und nun Trauerarbeit auf seine Weise leistet.
Ist dass, eine passende Plattform für einen alternden Superstar, der nochmal seine Charakterrollenstärke ausprobieren möchte, was ihm auch hervorragend gelingt, dank jahrzehntelanger Darstellungskunst?
Stellenweise überzeugend, dank der einfühlsamen Regie von Elliott Lester, der hier ein Händchen für sentimentale Szenen hat und für gute Dialogszenen auf die er zwar bauen kann, die im Gesamtbild jedoch verschwinden. Die passende Musik und weiche Überblendungen verdeutlichen den traumähnlichen Zustand der Protagonisten, die die Situation sachlich verdeutlicht.
Jedoch wage ich zu bezweifeln, dass Zivilisten nach einem Flugzeugabsturz beim Aufräumen helfen dürfen. Denn was man da zu sehen bekommt, kann wohl niemand so einfach wegstecken. Aber gut, wenn´s der Geschichte dienlich sein soll. Es bleibt untern Strich für einen Arnie Film einfach zu wenig Substanz übrig. Auch wenn der trauernde Riese wie meist überzeugt, so bleibt doch ein schaler Nachgeschmack. Die Einleitung mag dem ein oder anderen etwas lang erscheinen, ist es auch, denn es geht schleppend voran. Zahlt sich das innerhalb der Geschichte aus? Mitnichten. Denn wenn es keine echte Lösung gibt, aber das sollte jedem klar sein, wenn´s um solche Situationen geht, da kann´s auch nicht weltbewegend enden. Lame. Vendetta, bleibt ein gemächlicher Film (ad absurdum des Filmtitels), der ab und an mehr Tempo vorlegen könnte (untertrieben), doch Schwarzenegger die Möglichkeit gibt, sich einmal mehr als ernst-zunehmenden, für mich ein unglaubwürdiger Charakter, zu etablieren auch wenn seine Präsenz als trauernder Ehemann & Vater schwer zu ertragen ist. Die Rolle passt nicht.
„Ein richtig oder falsch gibt es nicht.“ So befriedigend bleibt der Film. Zu belanglos im Gesamten, doch im Leben geht’s so zu.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: Oktober, 2017
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