Dirty Trip kann nicht wirklich überzeugen, obwohl alle Darsteller ihr möglichstes tun, und dem unsympathischen Ben Mendelsohn einen Sonnyboy wie Ryan Reynolds zur Seite gestellt wird.
Ein ausgewogenenes Buddy Pärchen wäre also somit gefunden. Leider vermag der Zuschauer es nicht, sich mit beiden, oder wenigstes einem der Protagonisten an zu freunden. Das liegt wahrscheinlich auch an der Charakteren der beiden, die nicht wirklich überzeugend und einigermaßen interessant porträtiert werden. Den ein Süchtiger bleibt ein Süchtiger.
Spielfilme gibt es ja nicht gerade wenige, die sich mit dieser Thematik befassen. Viele Filme, z.B. Macht des Geldes, oder Rounders, mag mir hier einfallen, oder auch 21, die einen wirklichen Drive und auch Potential haben. Dieses kann man von diesem Road Trip durch Mississippi nicht wirklich behaupten. Ein unsympathischer Charakter der mit Spielschulden gepaart einen verlotterten tuschelnden Typen darstellt, da macht man es dem geneigten Zuschauer nicht leicht.
Die Musik hilft jedoch über längere Passagen, das gesehen zu verwinden. Denn die ist wirklich erstklassig ausgewählt. Auch positiv hervorzuheben sind die Lokalitäten, die Umgebung von New Orleans ist visuell wirklich schön und stimmungsgeladen eingefangen.
Jedoch vermag das über eine Laufzeit von fast 2 Stunden nicht wirklich, das man in den Film eintauchen mag und sich wirklich interessiert, was da so abgeht.
Zu oberflächlich und langweilig werden hier die Aneinanderreihungen von Dialog, Spiel, Country Dance etc. zelebriert. Das ist zwar schön anzuschauen, kann aber schlussendlich nicht ganz überzeugen. Was bleibt ist ein Spielerfilm mit zwei guten Schauspielern, einer netten Crew und ja, es bleibt einfach nett. Wenn es ab und an dann gefühlsduselig wird, hat der Film auch seine guten Momente.
Denn nicht wenige Szenen werden hier wahrscheinlich Kopfschütteln hervorrufen. Somit kann man sich den Streifen antun, wenn mal Gambler Filme mag, ein muss, ist das jedoch nicht. Da fällt mir ein, ich sollte nochmal Mark Wahlberg ansehen, in THE GAMBLER. Und nicht vergessen, es geht nicht ums Geld, es geht immer um das Spiel.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: November, 2015
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