Dicht und auf kleinem Raum inszeniert, wirkt das Künstlerportrait von Egon Schiele authentisch und aufrichtig. Dezente Gesten, große Wiener Schmäh, und eine schöne Zeitgemäße Ausstattung fangen einen sofort ein und lassen tief eintauchen in diese besondere Welt. Noah Saavedra spielt wirkt ebenso lebensnah und echt wie das von Maresi Riegner, die Neugierde auf das Leben und auf jeden Tag der kommen mag schön darstellen. Der Erzählstil und das Kamerabild lassen sich stark von dieser Welt prägen und spielen gekonnt mit Farben und Formen. Viel Nacktheit und Natürlichkeit. Avangarde, Jazz, Wiener Klassik und das freie Leben der Frauen in Hosenanzügen. Wie konnte doch die Welt schon damals so liberal sein? Der Lebenshunger in Reinkultur verpackt in schönen Bildern. Egons Beziehung zu seiner Schwester wird schon Anfangs in den Mittelpunkt der Handlung gesetzt. Und verbindet somit die Zeitebenen von früher und der Gegenwart. Ein Künstler, der den Frauen sehr zugetan war und sein kurzes Leben sehr genoss. Schöner Film.