Ein Sound und Bildgewitter baut sich auf. Diesmal von Guy Ritchie inszeniert, und natürlich behält dieser seine schnoddrige britische Handschrift bei, mit schnellen Schnitten und Dialogen die leicht geändert schon in Snatch auftauchten, rauscht der Regisseur Shakespeare William Blake Gemälde mäßig durch seinen Film.
Ein Wortbeispiel: „Welcher Mike, Flatnose Mike, unser Mike, welchen Mike meinst du?“
Ob das ins Mittelalter passt, die Frage muss sich jeder selbst stellen, denn wo Ritchie draufsteht, ist er auch drin. Das Szenenbild und die Ausstattung ebenso wie das CGI brillantes A Niveau. Wahnsinn was auch an realen Materialien verbaut wurde. Hier wurde gutes Geld investiert, was man auch sieht. Dynamisch und schnell inszeniert begibt sich der gut besetzt Charlie Hunnam aka Arthur, nach Camelot oder ist er schon da und treibt sich als Junge dort herum? Guy Ritchie inszeniert mit leichter und typischer Art sehr frei die Artussage und lässt besagten erstmal viel erleben, bis es zum Schwertstein geht. Davon gibt’s bekanntlich sehr viele Variationen. Danach beginnt die Achterbahnfahrt richtig. Das die Sprache damals nicht so modern war wie sie hier zelebriert wird, muss man der heutigen Jugend schulden, Jede Jahrhundert braucht seinen einen oder mehrere Artus Filme. Ritchie balanciert es allerdings gut aus, und Mixt Shakespeare Dialoge mit Modern Slang. Warum nicht? Noch Im Jahr 2004 durfte Clive Owen in dieser Rolle debütieren. Was allerdings ein Flop an den Kinokassen darstellte. Heute folgt Ritchie seiner Linie und macht einen eigenen Film daraus. Das ist nicht schlecht, nur anders, inklusive kleiner Gags die recht lustig daherkommen. Buddy Movie. Der Soundtrack passt ebenfalls und macht durch verzerrte Celli und viel Experimentierfreudeiger Percussions Arbeit auf sich aufmerksam.
Die Geschichte packt durch immer neue Wendungen ist intelligent erzählt, fesselt, und als Sympathieträger macht sich Hunnam ebenfalls ganz gut (s. Son of Anarchy). Auch wenn die Magischen Momente doch etwas überhand nehmen. Excalibur etc.. Teilweise wie ein Trailer geschnitten kommt der Film an Tempo unheimlich schnell voran. Schon nach einer Stunde Kino kommt man sich vor als hätte man den Film schon gesehen, so viel Input gibt’s. Zurück zu den Darstellern.
Gleichwohl genießt Jude Law seine Rolle als Fiesling und spielt mit Ekel und theatralischen Gehabe gut auf, auch wenn er zu wenig Screentime bekommt. Eric Banas Auftritt als Uther Pendragon, Arthurs Daddy, währt nur kurz, und ist nach 2 min schon Geschichte. Nicht so die ungläubigen Augen von David Beckham, klasse Cameo. Guy Ritchie schert sich einen Dreck um alles vorhergesehene, er geht seinen Weg und präsentiert einen wahrlich neuen frischen Blick auf die Artus Saga. Das kann einem gefallen, gibt einem jedoch durch Ritchies festen Daumenabdruck das Gefühl nicht unbedingt etwas Neues gesehen zu haben. Hier passt die Ritchie Matrize nicht ganz, funktionieren tut sich auf jeden Fall, doch meiner Meinung nach sollte Richie wieder seinen Old E Style in Indie Filmen umsetzen. Und was soll diese Kung Fu Schule in Londinium??? Sein Stil prägt einfach zu stark. Bei Arthur ist das ebenfalls der Fall. Richtie kann halt nur Ritchie. Ob das gut ist, muss jeder selbst entscheiden, unterhaltend frisch ist er auf jeden Fall und visuell sehr beeindruckend.Willkommen in der MultiKulti Tafelrunde.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: Juni, 2017
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