Ein zahnloser HAIIII? Ein neuer DeepBlueSea? Mitnichten. Blutarm allemal, was der doch dann recht schlichten vorhersehbaren und auf Action in der Tiefsee getrimmten MEG Geschichte nicht so dolle schadet, wie Anfangs angenommen. Denn Dank der stimmig soliden Story geht es hier nicht nur mit Peilsendern und Harpunen auf Jagd. Nein, John Turteltaub und sein Drehbuchautor Steve Alten, wollten nicht wie in anderen Shark-Movies das Klischee bedienen,(natürlich wollten sie, aber das Studio lies sie nicht, Tränchen)sondern spinnen eine Unterwasser-Space-Labor Geschichte um einen aus einer anderen Tiefsee-Sphäre ausgebrochenen Megalodon. Aka Riesenhai. Ein Monster von 20-27 Metern Länge. Boaah, denkt man. Dann kommt Opa, Tochter und Enkelin(Familiendrama?), die frühere Ex ab ins Krankenhaus und raus aus der Story? Nein. Action satt in klassischer Turteltaub Manier. Die Aufnahmen sind bombastische Hai-Action im Tiefsee Dunkel mit einem Jason Statham in der Hauptrolle als Retter in der Not. Der spielt als Ex Leistungsschwimmer seine Rolle wie immer solide und tritt gegen den passend unsympathischen Nerd-Milliardär, schwabbelig doch mit Herz dargestellt von Rainn Wilson an, der diese ganze Unternehmung finanziert hat und sich großes vom neuentdeckten Hai verspricht.
Das birgt in sich, langsam steigende Action Schraube mit klar überdrehtem Ende, doch der Spagat gelingt. Das dieser Film ohne China-Dollar wahrscheinlich gar nicht realisiert worden wäre, steht auf einem anderen Blatt. Das der asiatische Markt immer wichtiger wird für Finanzierungen dieser Art von Action Unterhaltung, ist natürlich nicht neu, nur das THE MEG, auch darstellerisch gehörig in die Produktion mit eingreift und so, wen wundert´s, Darsteller a la Li Bing Bing besetzen; die ist aber auch wirklich schnuckelig anzusehen. Ein Leckerbissen, was man von The Meg nicht wirklich behaupten kann, da er in seiner Schlüssigkeit doch etwas schuldig bleibt. Turteltaub musste den Film auf PG 13 runter schneiden, und somit bleibt der Megalodon doch recht zahm, wenn auch der spannungsgeladene Bogen inhaltlich routiniert in den Action Szenen, den Faden nie verliert. Das der positive Zufall nicht immer gerade zur Stelle wäre, wenn er gebraucht wird – da verzeihe man dem Script, zieht dem Film dann doch einige Punkte ab. Nicht nur das Dialoge Action Vokabular von der Stange ist, nein, hier werden Stereotypen klassisch bedient und unterhaltsam verfüttert(Off Screen).
Das der Schnitt am Ende dann nicht viel rausholen kann, liegt wohl auf der Hand. Bestes Beispiel die Liebesszene zwischen Statham & Bingbing, die nicht stattfindet.
Unterhaltung bietet der Film denen, die wissen, was Regisseur Turteltaub sonst noch so gedreht hat. Solide Action also mit kernigen Inhalten. Nettes Unterwasserkino mit gutem Starvehikel und überzeugenden Actionszenen, die sich kontinuierlich steigern. Von THE MEG hätte man sich, wen wundert´s, sicherlich mehr erwartet. Für eine PG 13 ist das jedoch schon ordentlich spannend.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: August, 2018
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