Nocturnal Animals. Die Geschöpfe der Nacht. Was Tom Ford auch immer machen wird, es hat Hand und Fuß. Alles ist geplant, durchgestylt und mit punktierten Dialogen gespickt, so dass es schon nach 5 Minuten Lust auf mehr macht. Der Zuschauer ist gebannt und bleibt am Ball.
„Wenn wir Jung sind hat alles eine Bedeutung, wenn wir älter werden, wissen wir, dass es nicht so ist.“
Eine Spitzenbesetzung? Hatta, passt hier alles? Auf jeden Fall, seid A Single Man warten wir ob Fords Ausflug in das Filmbusiness sein One Hit war. Dass Ford keine Eintagsfliege ist, zeigt er hier widerholt treffsicher, auch weil er sich bis ins letzte Detail mit der Materie beschäftigt, die er erschafft. Sei es in der Mode oder im Film. Ein Perfektionist in Farbe und Form, der nichts dem Zufall überlässt. Sinnlich inszeniert er hier seine Bilder und setzt auf seine Darsteller die besser nicht sein könnten. Als Bonus bekommt man Michael Shannon, der gerade Top besetzt, jedoch im O Ton besser wirkt als in der Synchro. Immer fein ihm zusehen zu dürfen. Gyllenhaal überzeugt in all seinen Facetten, als Zuschauer ist es dabei nicht einfach sich an die Story Sprünge zu gewöhnen. Anspruchsvolles Kino, einfach wunderbar. Hier ist Film wieder das, was es einmal war. Kunst.
Ein Filmgedicht, das sitzt wie ein gut geschnittener Anzug. Passender Look, schnittig und schön ausgeleuchtet, mit einer vortrefflichen Kamera, feinstem Schnitt und Blenden und was wäre das alles ohne die passende Musik. Spieltechnisch unterhaltend, dank Gyllenhaal und Amy Adams, die minimalistisch und harmonisch treffsicher agieren. Die beiden verstehen sich. Seelenscriptease passend bebildert. Ansehen Pflicht.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: Januar, 2017
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