Sie ist jung, erfolgsorientiert und idealisierend, und doch schon so sehr mit Hoffnungslosigkeit erfüllt ( Ihr Gesicht geht einem schon nach 20ig Minuten auf den Keks). Emily Blunt ( live, die ,repeat) ist die neue, sie erinnert mich daran, Clarice Starling, ( Foster ist leider untouchable) natürlich nicht so spannend konstruiert, hier geht es um harte Realitäten, Polizisten die zu dem Schmutz werden, den sie bekämpfen wollen. Und die Drinks, helfen da dann irgendwann auch nicht mehr. Scheiss egal. Den Menschen brechen und werden gebrochen.
Eine Schwachstelle hat jeder. Sie sterben jeden Tag in der staubigen Sonne der mexikanischen Grenze, an der Recht und Unrecht zu verschwimmen scheinen. Am Ende gibt es nur Verlierer, und die Gewinner, die weniger verloren haben, als die andere Seite. Denn Entscheidungsträger sieht man nie.
Ein trostloser Film, der die tägliche Realität der hoffnungslosen Crime Bekämpfung nur wieder in trockene gut szenisch durchkonstruierte Bilder packt.
Nach Sodenbergh´s Traffic, ist dies ein Film, der Drogen, Kartelle und Polizeiarbeit begleitet in neutralen Kamerabildern und ausdruckslosen Gesichtern, die alle mehr Leid in sich tragen als sie nach außen zeigen wollen. Das steht Sicario gut und doch, beobachtet man teilnahmelos den wie immer gut agierenden Benicio del Torro ( er vertritt Kolumbien, Medellien??), einen auf Texas spezialisierten und zuletzt in Inherent Vice zu sehenden Josh Brolin, der sich anscheinend in seinen letzen Arbeiten selbst zu spielen scheint.
Das ist schade, den Brolin dachte ich immer kann doch eigentlich mehr, oder irrte ich?
Eine gute Besetzung ist es schon, nur scheint mir die Chemie zwischen den von Daniel Villeneuve besetzten Schauspielern nicht ganz zu stimmen. Möglicherweise liegt es aber auch an der trostlosen Story ( Cartelland) sei hier empfohlen, die mich nicht sonderlich berührt.
Ein fast solider Film, mit unrealistischen Manövern und widersprüchlichen Szenen von Villeneuve, der in den letzen paar Jahren gute nicht aufregende Arbeit mit „Die Frau, die singt, Enemy und Prisoners abgeliefert hat.
In Sicario wirkt er mir allerdings etwas unbeteiligt und dreht, wie einen Auftragsfilm, was die Story ihm vorschreibt. In Betrachtung der gedrehten bisherigen Streifen, ein etwas un aufregender Filmemacher, und das macht er gut, keine Frage, etwas mehr „Herzblut“ hätte diesem Streifen jedoch gut gestanden.
Der Soundtrack und der Song in der Bar von Robert Plant und Alison Krauss bekommt nochmal 0.5 Punkte obendrauf.
Solide Arbeit, die in den Medien vielerorts überbewertet wurde, und nur von den bejubelt werden kann, die nicht bessere Filme im Vorfeld sehen konnten, die dieses Thema stärker und origineller präsentierten. Kann man sich ansehen, für mich jedoch gibt es Filme, die dieses Thema wirklich emotional besser transportieren. Kurzum, wenig Handlung, langweilige Story, doch ein tolles Poster machen Sicario zu einem Film, in dem Sicarios, wo sind sie denn alle? ( Meuchelmörder) nicht wirklich vorkommen.
Vielleicht liegt es aber auch nur an der eindimensionalen Charakterdarstellung und den
un-inspiriert spielenden Schauspielern. Weiß man´s?
Am Ende sind wir alle froh, das wir in einer kleinen beschaulichen Stadt wohnen, wo Recht und Ordnung herrscht. Denn Wölfe gibt’s hier genug, aber wo sind sie Lämmer, oh Clarice?