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Wuttke

Kritik von Wuttke

Gesehen: April, 2013

Ich habe Argo erst auf dem Schirm gehabt, als er bei den Oscarverleihungen als Abräumer von der Bühne ging, und muss gestehen, dass ich es fast bereut hätte, nicht früher auf ihn aufmerksam gewesen zu sein. Man muss Ex-Präsident Clinton schon ein "Danke" sagen, dass er die realen Akten öffentlich zugänglich gemacht hatte, denn die Geschichte bietet schon so Hollywoodpotenzial genug. Dass sich Affleck dem Stoff dann konkret angenommen hatte, war wohl der Glücksgriff des Jahres 2012. Erstens ist der Film erstaunlich authentisch. Mit Schnauzbärten, "Pornobrillen" und Breitwandformat wirkt der Film fast schon wie eine Dokumentation, beansprucht aber diesen Stil nicht durchgängig. Sonst werden cineastische Bilder verwendet, die sich aber zum Glück nicht sonderlich vom Rest unterscheiden und ein einheitliches Bild zeichnen. Ich bin jetzt nicht bewandert im Hintergrundwissen, was wahr ist und was nicht. Aber die Dramaturgie kann man gar nicht mal so rausfiltern, was ich als gut empfinde. Man hätte den Figuren, besonders den Flüchtigen, vielleicht etwas mehr Profil verleihen können, aber immerhin noch genug, dass für ein Drama viel Substanz übrig geblieben ist. Im Grunde sind die Retter die Hauptpersonen, denen man die ein oder andere Sympathität verliehen hat. Gerade die Hauptfiguren machen den Film zu einem Schauerlebnis, mal abseits von dieser schon haarsträubenden Geschichte. Ben Affleck hält sich erfreulich zurück und hat den sensibelsten Charakter zu verkörpern, während John Goodman als Maskenbildner mit einer kleinen Schlüsselrolle gesegnet ist und auch mal etwas unaufgeregter bzw. "normaler" agieren durfte. Um nicht ganz zu sensibel zu werden, darf dann Alan Arkin den Dauersprücheklopfer mimen und ragt hiermit als humoristischer Sidekick top heraus. Auch Brian Cranston hat mir hier sehr gut gefallen. Fazit: Die Geschichte ist megaspannend, magisch - wie für´s Kino geschrieben und toll umgesetzt. Etwas mehr Liebe zum Detail in formeller Weise hätten das Drama für mich zum Oberhammer gemacht, so sehe ich den Film als mindestens guten Vertreter ohne zu viel Pathos oder Patriotismus.

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