"Don Jon" - quasi die Lightvariante von Steve McQueens "Shame", Gordon-Levitts Regiedebüt und einige Stars am Start, was kann da schiefgehen?
Zuerst das Positive daran: Sein Debüt ist nicht in die Hose gegangen. Für mich liest sich nämlich der Plot tatsächlich ein bisschen wie eine leichtere Version von "Shame", und auch die Inszenierung bedeutet so ein bisschen den Charakter einer leichteren Komödie mit ähnlicher Thematik. Mit den drei Hauptakteuren Gordon-Levitt, Johansson und Moore kann man eigentlich nichts falsch machen, und das ist auch im Einklang mit der Geschichte recht gut gelungen. Aber auch ein netter Schachzug, Tony Danza wieder aus der Versenkung zu holen und ihm einen kauzigen Part zu geben, den er darüber hinaus noch gelungen hinbekommt. An den Schauspielern liegt es also nicht, dass der Film mich dann doch nicht so angesprochen hat.
Es stört mich nicht mal, WAS an der Story behandelt wird, sondern das WIE. Irgendwann werden die sich wiederholenden Sequenzen langweilig, manche Schnitte sind unnötig gesetzt und Einstellungen an sich nach meiner Auffassung irgendwie schlecht platziert. Das will ich mal als Anfängerfehler mokieren und hoffe, dass Gordon-Levitt daraus lernt.
Bei der Story finde ich die Charakterzeichnung recht gut ausstaffiert, auch wenn der Beziehungspart und gewisse Plotdetails ein bisschen zu fahrig präsentiert werden. Da ist noch Luft nach oben, muss aber anerkennen, dass "Jo-go-le" für sein Debüt schon recht viele Hausaufgaben gemacht hat, sei es als Schreiber oder Regisseur (seine Darstellung muss man da gar nicht erwähnen).
Fazit: Übung macht den Meister, das ist eben ein Gesetz, das für alles gilt. Mit "Don Jon" hat Gordon-Levitt zwar noch einiges im Argen, aber der Schuss ging jedenfalls nicht nach hinten los, also kann man das wohlwollend aufnehmen und sich auf seine nächste Regiearbeit freuen. Nur leider ist der Film für mich kein Werk, dem ich einen zweiten Blick widmen würde, weil zu vieles zu beiläufig geschrieben ist und auch keine besonderen Details zu bieten hat.