Und munter weiter geht die Jugendbuchverfilmungswelle, nun wäre "Ender´s Game" ja für mich eher interessant wegen des SciFi-Settings gewesen.
Aber ganz ehrlich, so konstruiert habe ich selten eine Story erlebt. Dieser spezielle Coming-of-Age-Blödsinn wird hier so weit übertrieben, dass aus einem (typischen) Außenseiter ein (typischer) Superheld wird. Nachvollziehbare Entwicklungen suche ich mit der Lupe und finde sie nicht (so blind kann ich eigentlich nicht sein), und selbst die Recherche im Netz nach Buchinhalten lässt keinen anderen Schluss zu, als dass die Geschichte vom Ideengeber bis hin zum Film einfach seinen Superhelden haben wollte, komme, was wolle.
In Zügen hatte man das auch bei Harry Potter ausmachen können, aber da störten etwaige aalglatte Storyentwicklungen nicht. Ender Wiggin fällt einfach die hierarchische Treppe hinauf, und das ohne Sinn und Verstand. Da passen die platten Figuren (und hier auch wieder typisch aufgebaut) wie Rotkraut und Nudeln hinein.
In übelster Weise muss man auch die Schauspielerei einordnen, die durchgehend lustlos und talentfrei zu kritsieren sind. Lustlos kann man Ford, Kingsley oder Davis zusprechen, talentfrei allen anderen, sprich den Jungdarstellern. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Engagement und Können, so reicht das Repertoire höchstens von der Schlaftablette (Asa Butterfield) bis hin zum Straßenköter, der bei "Action" sein Gesicht zur Bösfratze verzieht (Moises Arias).
Fazit: Bitte, erspart mir weiter diesen Scheiß, liebes Hollywood. Nicht alles, was erfolgreich die Bücherregale hegt, ist auch guter Stoff. Erspart mir diese platten, undifferenzierten Geschichten, in der die Hauptfigur wirklich alles anstellen kann, ohne dafür gestraft zu werden. Ich war mit dem Film gestraft genug und kann ihn niemandem ans Herz legen, nicht mal knallharte Fans solcher Storys.