Von seinen ersten größeren Werken Anfang der 50er wie "Rashomon" oder "Ikiru" bis zu seinem letzten Schwarzweißfilm "Akahige" Mitte der 60er kann man eine wahnsinnige Entwicklung Kurosawas erkennen. Nicht nur der sichere und gelungene Einsatz von Kameraeinstellungen und -fahrten, den er über die Jahre perfektionierte, sondern auch in Sachen Storytelling wächst er hier über sich hinaus. Nie hat eines seiner 3-Stunden-Werke derart blendend unterhalten ohne Längen zu zeigen.
Als hätte er sich mit einer Explosion verabschieden wollen, spielt Toshiro Mifune eine der größten Rollen seiner Karriere, wird dabei jedoch nie übermütig. Ganz im Gegenteil: Dezent und kontrolliert verleiht er dem unvergleichlichen Charakter Akahige den letzten Schliff und verewigt sich nicht zuletzt durch diese Rolle im schauspielerischen Olymp. Sicherlich hat sich Yuzo Kayama durch einen solchen Meister an der Seite ebenfalls zu Höchstleistungen anspornen lassen, er spielt den jungen unerfahrenen Doktor leidenschaftlich wie kein Zweiter. Nicht zu vergessen sind auch die jüngeren Darsteller Terumi Niki und Yoshitaka Zushi, die genauso eine Glanzleistung abliefern.
Ein wunderschönes Meisterwerk über das Gute im Menschen, in dem sich Kurosawa abermals mit zweien seiner Lieblingsthemen auseinandersetzt: Humanismus und Existenzialismus.