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flowzone

Kritik von flowzone

Jeder den Mystery, Zeitreisen, Charakterdrama, Anspruch und eine durchdacht ausgearbeitete und in sich stimmige komplexe Welt anspricht, sollte einen Blick riskieren.

Kommentar zu Staffel 1

Bereits der Einstieg in die Serie ist mehr als gelungen und es wird eine Welt voller feiner Details ausgebreitet. Ruhig, intensiv und atmosphärisch inszeniert. Man merkt direkt am Anfang, dass diese Serie etwas Besonderes ist. Eigenständig. In ihrer Komplexität gänzlich und clever ausgearbeitet, in sich Stimmig und durchdacht. Definitiv ein Original.
Die Stimmung übermittelt wunderbare "Donnie Darko", "Twin Peaks" und "Les Revenants" Vibes. Düster, packend, intelligent und faszinierend.

Atmosphäre, Machart, Details, was gesagt wird, wie Dinge gezeigt werden und die aufgebaute Welt sind erstklassig. Der Sog und die permanent ruhig-angespannte Atmosphäre sind einzigartig und ziehen sich bis zur letzten Sekunde. Elektrisierend. Hier gibt es keine künstlichen Spannungsspitzen.

Das komplexe Geflecht, die Verbindungen und Mysterien sind durchdacht, sorgfältig und detailliert ausgearbeitet und bauen sich wunderbar harmonisch auf. Perfekt eingewoben platzierte kryptische Hinweise bieten ordentlich Hirnfutter. Die Serie verlangt enorme Aufmerksamkeit, welche laufend belohnt wird, wenn Vermutungen aufgelöst oder gar bestätigt werden. So bleibt man stets am Ball und die Serie macht richtig Spass.
Erfreulicherweise werden zeitnah einige bereits für den Zuschauer gezeigte Dinge auch innerhalb der Serie aufgeklärt. Gleichzeitig dringt die Serie immer tiefer in den Kaninchenbau ein, verblüfft und erweitert sich ständig. Und das, soweit es dieser Rahmen zulässt (innerhalb der entworfenen Logik), absolut schlüssig.

Die Schauspielerische Leistung ist Top. Man nimmt praktisch allen ihre Rolle ab und sie sind in wichtigen Szenen oft sogar grossartig gespielt. Teilweise Gänsehaut.
Das wahre Kunststück liegt aber in der Auswahl der Schauspieler, welche verblüffend perfekt für ihre Rollen gewählt sind. Durch diese sorgfältige und passende Auswahl bleibt für den Zuschauer die Übersicht angenehm erhalten.

Die Musikuntermalung fand ich ebenso stimmungsvoll und setzt der bereits surrealen Atmosphäre quasi die Krone auf. Gewaltig wie hier alles passt und ineinandergreift. Die eingefangenen ruhigen Bilder und die langen Kamerafahrten ergeben mit den bedeutenden Szenen und dem atmosphärischem Soundtrack ein Serienerlebnis, welches man so leider nur selten erlebt.
Absolut herausragend!

9.5/10


Kommentar zu Staffel 2

ENTHÄLT "QUASI-SPOILER" - ZWAR WIRD NICHTS VOM PLOT VERRATEN, TROTZDEM BESSER ERST NACH SICHTUNG VON STAFFEL 2 LESEN

Nach der grandiosen ersten Staffel war ich ein bisschen in Sorge, wie die Macher eine zweite Staffel angehen und das sorgfältig ausgebreitete Geflecht aus Staffel 1 weiterführen und vertiefen. Ich war so gespannt wie es weitergeht.

Dark bleibt in Staffel 2 seiner Linie treu. Anfangs fand ich das grossartig. Doch nachdem ich die zweite Staffel habe sacken lassen, hätte ich mir doch mehr gewünscht. Nicht mehr Zeitreise-Mindfuck, davon gibt’s wahrlich genug. Und genau hier liegt das Problem: Man bleibt sozusagen stehen. Alles was mit Staffel 1 so grandios ausgebreitet wurde, wird mit Staffel 2 eigentlich nur vertieft und mit ordentlich mehr Zeitreise und Loops versehen. That’s it. Auf eine Art ist das schon faszinierend und tatsächlich geht das innerhalb der Serie komplett stimmig auf und es gibt einige grossartige Zusammentreffen, Verknüpfungen usw. Rein mechanisch ist Staffel 2 eigentlich eine grandiose Fortsetzung und Vertiefung von Staffel 1.

Mir hätte es jedoch besser gefallen, wenn es subtil und undurchsichtig wie Staffel 1 weitergegangen wäre, damit meine ich auch storytechnisch, eine Weiterführung. So gab es ausser diversen Verknüpfungen, Beleuchtung einiger sehr spannenden Charaktere, Zeitreisemechanik und das Erkennen vom grossen Ganzen, nichts Neues.
So wurde mir auch das Geheimnisvolle, unter der Oberfläche wabernde und Komplexe zu sehr offengelegt und somit ziemlich entmystifiziert.

"Wenn morgen die Welt untergeht und neu beginnen würde, was würdest du dir wünschen?"

Erfreut hat mich in Staffel 2, dass es deutlich emotionaler wurde. Es gibt viele Begegnungen, die es dramaturgisch wegen der schicksalhaften Bedeutung und Verstrickungen, ziemlich in sich haben.
Oft auch richtig schön gefilmt, sodass es einem wie ein Traum vorkommt, passend zu den Personen die in anderen Zeiten landen.
Mit Staffel 2 wird die ganze Tragweite der schicksalhaften Tragik erst so richtig sicht- und fühlbar. Teilweise ein ziemliches Brett, was und wie das aufgebrochen wird.

Wie bereits in der ersten Staffel werden die Dinge wunderbar sorgfältig aufgedeckt. Auch wie die einzelnen Personen damit umgehen und es realisieren fand ich durchaus authentisch und packend.

Die Geschichten, Schicksalsschläge und auch die Mechanik was die Gesetzmässigkeiten der Zeitreisen angeht, werden gekonnt vertieft und genauer beleuchtet. Grosse Mysterien werden aufgedeckt und aufgelöst. Puzzleteile fügen sich zusammen und undurchschaubares aus der ersten Staffel erhält Sinn und Logik. Zwar wirklich clever und spannend offenbart, aber für mich zu sehr offen gelegt.

Es gibt auch ein paar Seitenhiebe und Augenzwinkern in Richtung Zuschauer. Das mit den Déjà-vus fand ich ansprechend und erfrischend.
Dazu einige clevere Spielereien mit der Zeit, Paradoxe und den Loops selbst. Mit den Gesetzmässigkeiten in Dark absolut stimmig und fordernd, was für Bögen hier teilweise gespannt werden.

Dark ist wie ein lebender Organismus, der wabernd und pulsierend, langsam und kontinuierlich, mehr und mehr von seiner komplexen Einfachheit preisgibt und sich gleichzeitig aber auch immer weiter vertieft. So breitet sich ein Geflecht aus, welches gleichzeitig komplexer, und einfacher zu verstehen wird.
Ein schicksalhafter romantischer Tanz mit der Zeit und der Tragik der menschlichen Existenz.

Die Serie ist gespickt mit sehr vielen philosophischen Zitaten. Über die Zeit selbst, unsere Existenz, das Schicksal. Aufgrund der tragischen Gegebenheiten oft sehr düster und bedrückend. Passt aber innerhalb der Serie und zu den Figuren.

Womit ich nicht so glücklich war:
- Viele Erklärungen und Verknüpfungen sind zwar durch die Mechanismen der Zeit und den Schleifen clever erklärt, fand ich dann aber oft auch zu simpel.
- So richtig störend und ermüdend war für mich das ständige Auftreten eines speziellen Paradoxons. Anfangs hatte dieser Kniff noch eine gute Wirkung und führt auch teilweise zu recht krassen emotionalen Szenen. Aber es wird zu oft eingesetzt und verkommt so zu einem eher billigen Mittel, Dark clever timey-wimey zu halten. Wird so aber eher überraschungsarm.
- Das Geheimnisvolle und Komplexe wurde mir zu sehr offengelegt und so entmystifiziert.
- Auch die x-te Verknüpfung zwischen den Personen und Zeiten konnte mich irgendwann nicht mehr überraschen.
- Die Schicksalsschläge sind schrecklich. Trotzdem kann ich verstehen, wenn man sich an den permanent schockierten, fassungslosen und zermürbten Gesichtern sattgesehen hat. ^^

Auch der finale Moment hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen, weil ich damit schon eher gerechnet hab.

Durch diese unnötigen Dämpfer fällt Staffel 2 trotz grandioser Stärken deutlich von Staffel 1 ab.

 7.5/10.

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