Hard Sci-Fi vom feinsten. Mit der 1. Staffel legt FOUNDATION schon mal ein beachtenswertes Fundament einer über 80 Stunden geplanten Geschichte epischen Ausmasses. Obwohl die ersten Folgen sehr sperrig erscheinen, lässt sich früh erahnen, dass man hier einem potenziell monumentalen Werk beiwohnt.
Durch die entschleunigte und langsame Erzählweise wird, ähnlich wie bei Villeneuves DUNE, eine sehr detaillierte und reichhaltig gefüllte Welt aufgebaut. Wobei FOUNDATION zwar locker audiovisuelle Kinoqualität erreicht, sich dessen Bombast aber ausspart und eher wie ein Roman wirkt. Die Buchvorlage merkt man der Serie jederzeit an. Aufgrund des Formats mussten viele Anpassungen gemacht werden, damit die Geschichte überhaupt als Serie aufnehmbar ist. Vergleiche sind hier unangebracht. Anstatt pompös mit Explosionen und dröhnendem Sound zu überwältigen, wirken die Welten aus sich selbst heraus. Gänzlich unaufgeregt, dafür umso faszinierender.
Man muss sich vergegenwärtigen, dass Staffel 1 erst den Auftakt darstellt. Trotz faszinierenden Details kann der Einstieg anstrengend sein. Jedem der Kerncharaktere wird genug Laufzeit zugeschrieben, damit man die komplexen Figuren und das ganze Setting überhaupt kennenlernen kann. Das führt in der ersten Hälfte der Staffel teilweise zu eher trockenen Folgen.
Spätestens ab Mitte Staffel zahlt sich jedoch alles aus. Spannende Charakterentwicklungen münden in dramatischen bis epischen Schlüsselmomenten. Die letzten 4-5 Folgen waren purer Sci-Fi Genuss, zu sehen wie alles Früchte trägt, Handlungsstränge verschmelzen und sich die Ereignisse überschlagen. Ab diesem Punkt ist jede Folge enorm spannend.
Man kann die Wichtigkeit und Bedeutung regelrecht spüren. Für die Zukunft der Menschheit und die Gerechtigkeit, genauso wie für die einzelnen Personen. So wird wahre, mitreissende Epik generiert.
Cast, Ausstattung und Produktion sind enorm hochwertig. Die Bilder in 4k mit HDR auf der grossen Leinwand zu Hause eine Wucht! Alles wirkt bis ins Detail ausgearbeitet und aufwändig ausgebaut. Unterschiedliche Orte, Kulturen und detailliert ausgearbeitete Kostüme. Apple hat keine Kosten gescheut und die richtigen Leute engagiert.
Spannende philosophische Themen und viele interessante Details werden beleuchtet. Dabei auch ordentlich vertieft und charakterbezogen wirksam aufgezeigt, was zu denkwürdigen Momenten führt.
Die 1. Staffel hat den schwierigen Einstieg letztendlich famos gemeistert und wird einer Wertung von 8.5/10 locker gerecht. Mit Tendenz stark nach oben.