Ich kenne die alte Verfilmung nicht. Zwar wollte ich diese vorab ansehen, hatte aber die Gelegenheit dazu nicht. Eventuell werde ich das noch nachholen, da mich die Performance von Drew Barrymore, die ich als Akteurin sehr schätze, interessiert. Allerdings hatte ich die Möglichkeit, das Buch vorher zu lesen, was sich bei mir meist als Fehler erweist. Buchverfilmungen machen mir oft Bauchschmerzen. Es gibt wenig, bis keine, die ich gut finde. “Der Exorzist” und “Ich & Orson Welles” sind gute Beispiele dafür, allerdings auch “Ziemlich beste Freunde”, wo der Film sogar besser war, als die Buchvorlage. Stephen King gehört nun auch nicht zu meinen Lieblingsautor*innen, “Firestarter” ist tatsächlich das einzige Buch, das ich je von ihm gelesen habe. Auch die Filme dazu können mich nicht alle begeistern.Meine Erwartungen an “Firestarter” waren dementsprechend gering, vor allem da mir das Genre auch nicht zusagt. Aber ich wollte ihn sehen, allein schon für die Zac Efron Werkschau, musste das sein. Dessen Performance kann sich auch in diesem Science-Fiction Film sehen lassen, ebenso kann die junge Ryan Kiera Armstrong (The Tomorrow War) mit ihrem Schauspiel begeistern. Irritierend fand ich, den riesigen Hype darum, dass Zac Efron (The Paperboy) einen Vater spielt. Das Internet und sämtliche Interviewer*innen drehten völlig durch.Allerdings spielte er bereits in “17 Again” von 2009 einen Dad. Nur ein bisschen anders eben. Ich persönlich finde es jedoch auch merkwürdig, da ich im gleichen Jahrgang bin und meine Lieblingsdarsteller*innen plötzlich Menschen mit Kindern und Eheleute spielen. Für mich waren das immer Schauspieler*innen wie Julia Roberts und Sandra Bullock, was einfach an der Generation liegt. Immerhin könnten diese meine Mütter sein. Mit RomComs ist das ähnlich, wenn eine Vanessa Hudgens (Sucker Punch) plötzlich in eine Rolle wie Julia Roberts damals schlüpft. Aber Menschen entwickeln sich weiter, Darsteller*innen ebenso wie wir.Befremdlich empfand ich die Vaterrolle von Zac Efron nicht, tatsächlich habe ich mir darüber keine großen Gedanken gemacht. Möglicherweise lag das an der Diskussion, die im Vorfeld stattfand. Die Besetzung von “Firestarter” ist generell gut ausgewählt, auch Michael Greyeyes (Die Frau, die vorausgeht) hat meine Erwartungen an den Charakter weitaus übertroffen. Merkwürdig und unnötig fand ich allerdings, die Besetzung von Captain Hollister mit einer Frau. Ich konnte sie erst gar nicht zuordnen, das hat mich enorm verwirrt.Was mir am Film besonders gefiel, war der Soundtrack, der von John Carpenter, Cody Carpenter und Daniel A. Davies komponiert wurde. Der Sound untermalte die Stimmung perfekt und wirkte durch den ganzen Film hindurch sehr bedrohlich. Dies sorgte auch dafür, dass ich mich hin und wieder sogar erschreckt habe. Die Atmosphäre von “Firestarter” ist daher sehr gelungen.Wie in der Einführung schon erzählt, bin ich ein Fan davon, wenn eine Buchverfilmung auch dem Buch entspricht. Kleine Abweichungen sind in Ordnung, manchmal runden sie die Geschichte sogar besser ab. Ich verschmerze auch, wenn die Charaktere andere Namen haben, was mich jedoch auch oft verwirrt und kann über eine Umbesetzung, wie die für Cap hinwegsehen. Was allerdings überhaupt nicht geht, ist wenn nach 10 Minuten die Fakten so sehr verdreht werden, dass ein furchtbarer Murks dabei heraus kommt. Drehbuchschreiber Scott Teems erzählt irgendwie die richtige Story, hat aber die Sätze völlig durcheinander gewürfelt. Es fühlte sich an wie “Stille Post”, Stephen King hatte Teems etwas ins Ohr geflüstert und dieser hat es falsch wiedergegeben. Dass Rainbird (Michael Greyeyes) ebenfalls besondere Fähigkeiten angedichtet werden, kann ich noch übersehen, aber dass die ganze Geschichte dann komplett anders erzählt wird und auch völlig unlogisch, das macht für mich einfach keinen Sinn.Der Einstieg war gelungen, das Experiment an sich wurde nicht übermäßig in die Länge gezogen und auch die Effekte, wie dieser Teil der Story erzählt wurde, machten was her. Viele Aktionen von Andy (Zac Efron) ergeben keinen Sinn, im Buch hat er anders gehandelt. Zusätzlich fehlen einige Bausteine, die einfach weggelassen wurden. Natürlich kann man in einen 95-minütigen Film nicht viel reinpacken und man kann unnötige Dinge auch aussparen, aber nicht, wenn sie den Großteil der Handlung ausmachen. Stück für Stück verhunzte Scott Teems nicht nur die Idee von Stephen King sondern auch eine alleinstehende Geschichte, die auch für Menschen, die die Buchvorlage nicht kennen, absoluter Mist ist. Besonders das Ende ist so absurd, dass ich mich wirklich frage, wer auf so einen Quatsch gekommen ist.FAZIT:“Firestarter” hätte ein guter Film werden können, hätte man sich an die Story gehalten. Die Besetzung, sowie der Soundtrack waren sehr gut gewählt, ebenso die Atmosphäre gelungen an das Publikum weiter gegeben. Leider eine völlige Zeitverschwendung für alle beteiligten.