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frenzypunk

Kritik von frenzypunk

Gesehen: Januar, 2016

Kritik im Original

“The Revenant – Der Rückkehrer”, fesselndes Survival-Abenteuer, das Hochspannung und Nervenkitzel verspricht!

Es ist kalt. Schnee liegt auf den Hügeln. Stille. Das ist es, was “The Revenant – Der Rückkehrer” auszeichnet, denn der Film legt eine unglaubliche Ruhe an den Tag, ohne dabei in irgendeiner weise langweilig zu wirken. Nachdem ich “Apocalypto” von Mel Gibson gesehen hatte, dachte ich, ich würde niemals mehr so einen intensiven Film sehen. Doch Alejandro González Iñárritu hat mich eines besseren belehrt. Von Anfang an fesselte mich sein Werk und zog mich durch eine Achterbahn der Gefühle, bis hin zum Ende, wo ich endlich aussteigen und aufatmen konnte.

Die Darstellung ist so lebensecht, so intensiv, dass der Zuschauer das Gefühl bekommt, mittendrin zu sein und die ganzen Strapazen am eigenen Leibe erfährt. Nicht ganz unschuldig daran ist Emmanuel Lubezki, der schon bei Iñárritus Oscar presigekrönten Meisterwerk “Birdman” eine hervorragende Kameraarbeit leistete. Heutzutage pfuschen alle mit CGI, prahlen mit 3D, ich sage “scheiß auf 3D, was dieser Mann gemacht hat, ist Kunst!” Lubezki zeigte uns nicht nur fantastische Panoramen der großartigen Landschaft, sondern führte uns direkt ins Geschehen hinein, indem er die Bilder so anlegte, dass der Zuschauer das Gefühl bekam, es wäre seine Sicht der Dinge. Die Kamera zeigte Blickwinkel, die die Intensität vermittelten und dem Zuschauer glaubhaft machten, er sähe aus seinen eigenen Augen.
Das Trio Bryce Dessner, Alva Noto und Ryūichi Sakamoto komponierten dazu einen seichten, ruhigen Soundtrack, der perfekt in die Szenenbilder eingespielt wurde. Auch der Tonschnitt überragt alles, was meine Ohren bisher wahrgenommen hatten.
Neben all dem technischen Können, das “The Revenant – Der Rückkehrer” so besonders macht, ist es aber auch vor allem sein Hauptdarsteller, der buchstäblich alles gab. Sollte er dieses Jahr bei den Oscars wieder übergangen werden, würde ich tatsächlich die Welt nicht mehr verstehen. Leonardo DiCaprio (The Beach)  spielte seine Rolle nicht nur, er lebte sie. Er hatte mich damals in “Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa” schon umgehauen, aber die Leistung, die er in “The Revenant – Der Rückkehrer” abgeliefert hatte, übersteigt für mich alles je gesehene. An seiner Seite, Tom Hardy (Warrior), der mich ja nicht sonderlich mit Sympathiepunkten beeindrucken, jedoch mit seiner schauspielerischen Leistung überzeugen kann. Eine besondere Freude ist Domhnall Gleeson (Alles eine Frage der Zeit), den ich bisher nur als den etwas schusseligen Iren in Filmen kennen gelernt hatte, der zeigte, dass er auch in solch einem Drama gut aufgehoben zu sein scheint.

Iñárritu schuf in “The Revenant – Der Rückkehrer” nicht nur unglaubliche und unvergessliche Bilder, sondern erzeugte eine lebensechte Atmosphäre. Keine Ahnung ob es einfach nur im Kino so kalt war, dass ich durchgehend gefroren hatte, oder einfach an diesem Kunstwerk, das durch Mark und Bein geht. Die Darstellung einzelner Charaktere und auch der beiden Seiten – Indianer, als auch Amerikaner und Franzosen – ist wahrlich gelungen und bringt den Zuschauer nicht dazu, über eine Seite zu urteilen, oder gar als gänzlich böse zu sehen. Beide Seiten haben ihre Sympathien und andererseits auch etwas böses an sich, das der Zuschauer jedoch mit Verständnis erwidert.

FAZIT:

“The Revenant – Der Rückkehrer” war das intensivste Kinoerlebnis, das ich jemals hatte. Ich fühlte mit dem Protagonisten, litt mit ihm, fror mit ihm und kämpfte um mein Überleben. Ich benutze ungern das Wort “Meisterwerk”, aber Iñárritus dramatischer Western verdient es durch und durch, denn heute Abend habe ich wahre Kunst gesehen!

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