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jonasson

Kritik von jonasson

Gesehen: September, 2014

Dieser Film entwirft eine tolle zwischenmenschliche Beziehung zwischen zwei Charakteren die ungleicher nicht sein könnten. Regisseur Martin Brest gelingt eine solide filmische Inszenierung der Romanvorlage von Giovanni Arpino.

Der Collegeanwärter Charlie Simms ist auf der Suche nach einem Job, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Schließlich entscheidet er sich dafür, einen blinden Colonel für ein paar Tage zu begleiten. An seiner Schule bekommt Charlie Probleme, als ein paar Mitschüler dem Schulleiter einen Streich spielen und er den Vorgang beobachtet hat. Er sieht sich in einer Zwickmühle: Entweder verletzt er den Ehrenkodex und verpfeift seine Mitschüler oder er läuft Gefahr, vom Schulleiter rausgeworfen zu werden. Doch das ist für den Moment nicht sein größtes Problem, denn der Colonel entpuppt sich als ein umgangsscheuer ruppiger Alter, der keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht. Und gerade diesen Mann muss Charlie für ein paar Tage nach New York begleiten.

Das Drama um die Beziehung zwischen dem rechtschaffenen, ehrgeizigen jungen Mann und dem unzugänglichen Colonel zieht sich über zweieinhalb Stunden, von denen aber keine Minute überflüssig wirkt. Das bei weitem beeindruckendste an dem Film ist die Leistung von Al Pacino, der für die Rolle des blinden Colonels einen Oscar als bester Hauptdarsteller bekam. Allein wegen Al Pacino lohnt es sich, Zeit in diesen Film zu investieren. Aber auch die Rolle des jungen Charlie ist mit Chris O´Donnell gut besetzt. Von der Story her bewegt sich der Film meistens im Rahmen des Akzeptierbaren. Nur selten gibt es Momente, wo das amerikanische Pathos einem auf die Nerven gehen kann. Glücklicherweise hält sich der Film an ernsthafte Themen wie Charakterstärke, den Sinn des Lebens und Wertvorstellungen. Mit einer Rolle wie dem Colonel, der auch gerne mal auf die Pauke haut und für den der Duft der Frauen das Schönste am Leben ist, hätte die Geschichte auch in eine alberne Partyorgie abrutschen können. Doch der Film hält ein gewisses Niveau. Der Duft der Frauen ist wahrhaft großes Schauspielkino und dazu noch voller guter Dialoge und bewegender Momente. Ein nicht unbedingt perfektes, aber durchaus gelungenes Drama.

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