Alvy Singer ist einer der besten TV Komiker Manhattans. Doch weil er so Neurotisch ist und alles hinterfragt, kommt er bei den Frauen nicht so gut an. Als er sich dann in seine Traumfrau Annie Hall verliebt, ist dennoch keine Besserung in Sicht.
Ich denke, Woody Allen spielt sich zum grössten Teils selbst. Wie er andere Personen hinterfragt und auch die Stadt in Frage stellt, ist fast schon wieder legendär. Geschickt stellt er seine Realitätsebenen ins Jetzt, was man daraus schliessen kann, dass er am liebsten jemand sein will, dass er nicht ist.
Diane Keaton ist hier der absolute Gegenpart. Sie ist locker, spontan und manchmal völlig verpeilt. Fragt sich nur, wer hier jetzt besser lebt. Der alles hinterfragt und skeptisch durchs Leben geht. Oder der Orientierungslose und einfachere, der jeden Tag kommt, wie er kommen sollte.
Es hat auch drei Nebendarsteller, die hier ein kleines Stell Dich ein haben: Zu einem ist Jeff Goldblum, der völlig ein genervtes Telefonat machen muss. Schliesslich wird er ja später ein Chaos Experte. Ein cholerischer und durchgeknallter Christopher Walken, der später auch zum Weltruhm gelangt. Sigourney Weaver hat hier ihre erste Rolle in diesem Film. Das ehemalige Model wird dann zwei Jahre später, die Rolle ihres Lebens übernehmen: Als Lt. Ellen Ripley, in der legendären „Alien“ Reihe.
Der Film „Annie Hall“ erhielt 1978, vier Oscars. Einen für die grandiose Diane Keaton. Ein anderer für den Besten Film. Die anderen zwei erhielt Woody Allen als Regisseur und für sein Drehbuch. Am Abend der Oscar Verleihung hatte es Allen nicht nötig, anwesend zu sein. Ich denke, er spielte lieber Klarinette in seinem Restaurant.
Fazit: Ein guter und durchdachter Film. Es dürfte leider nur noch mehr Drive haben, wie auch zynischer daherkommen!