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siBBe

Kritik von siBBe

Gesehen: Januar, 2013

Bereits vor sechs Jahren kündigte Jackie Chan die neue Fortsetzung seiner von Fans weltweit geliebten "Armour of God" Reihe an, die 1986 mit "Der rechte Arm der Götter" startete und 1991 mit "Mission Adler - Der starke Arm der Götter" fortgesetzt wurde. Sein 100. Film sollte es werden und gleichzeitig auch sein letzter Actionfilm, in welchem er die Stunts selbst ausübt, immerhin bleibt auch ein Jackie Chan nicht ewig jung. Sein Jubiläum durfte er damit nun zwar doch nicht feiern, da sein Historienepos "1911 Revolution" schließlich den Platz einnahm, doch nun ist "Chinese Zodiac", auch bekannt als "Armour of God III", endlich da! Bereits im Vorfeld durfte sich Chan gleich über zwei Auszeichnungen freuen, immerhin gelang ihm hiermit ein doppelter Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Einmal für die meisten durchgeführten Stunts eines lebenden Schauspielers, und schließlich auch für die meisten Credits in einem Film. Chan nahm nämlich alles selbst in die Hand und war hierbei tätig als Drehbuchautor, Hauptdarsteller, Regisseur, Produzent, ausführender Produzent, Kameramann, künstlerischer Leiter (Art Director), Produktionsleiter, Stunt-Koordinator, Oberbeleuchter, Catering-Kooridinator, Komponist, Stuntman, zuständig für Requisiten und hat am Titelsong mitgesungen - so viel wie noch niemand vor ihm. Eine beachtliche Leistung für den heute bereits 58-jährigen. Angesichts all dieser Meldungen sind die Erwartungen der Fans weltweit enorm groß. Leider aber kann er sie mit “Chinese Zodiac” nicht erfüllen.  "Chinese Zodiac" beginnt, traditionell für die Reihe, mit einem von Jackies Einsätzen, so dass der Zuschauer gleich stimmungsvoll in den Film einsteigen kann. Auf einem mit Rollen besetzten Anzug brettert er bergab über die Straßen und muss dabei mehrere Verfolger abhängen und bekämpfen. Ein gelungener Start, die Szene beeindruckt durch gute Stunts und spannende Momente. Jedoch zeigt sich auch gleich eine der größten Veränderungen gegenüber den beiden Vorgängern: "Chinese Zodiac" ist sehr modern getrimmt. Natürlich lässt sich das nicht gänzlich vermeiden, wenn man 26 bzw. 21 Jahre später einen Film dreht, doch geht damit auch der Charme der ersten beiden Teile verloren. War Jackie damals noch, ganz auf "Indiana Jones"-Manier, weltweit auf Schatzsuche unterwegs und dabei nur mit seinen Fäusten bewaffnet, greift er nun auf High-Tech Tools zurück, die selbst James Bondoder Ethan Hunt staunen lassen würden. Zudem ist Jackie nun nicht mehr allein (bzw. allein mit einigen Sidekicks) unterwegs, sondern hat ein ausgebildetes, kampferprobtes Team an seiner Seite. "Mission: Impossible - Ghost Protocol" lässt grüßen. Um aber wenigstens einige der Markenzeichen beizubehalten, werden Jackie auch hier wieder zwei Begleiterinnen zur Seite gestellt, die, genau wie im zweiten Teil,  für jede Menge Probleme sorgen und den Humor ankurbeln sollen. Kurioserweise handelt es sich beinahe um Abbilder der beiden Damen, Ada (Carol 'Do Do' Cheng) und Elsa (Eva Cobo), des letzten Films, auch hier findet sich eine zickige Asiatin (Yao Xingtong) nebst einer leicht naiven Europäerin (Laura Weissbecker) wieder, die zusätzlich noch jede Menge alter Jokes zu recyceln versuchen. Schlugen sie damals mit Bratpfannen auf Angreifer, sind es nun Knochen. Schoß Elsa damals mit einem Maschinengewehr wild um sich und zerlegte damit das ganze Hotel, so tut Katherine selbiges nun im Dschungel. Sorgte damals ein kleiner Skorpion beim Zelten für Aufregung, so ist es diesmal eine große Echse. Um es auf den Punkt zu bringen: "Chinese Zodiac" ist leider nur selten lustig und kopiert viel zu oft Altbekanntes. Damit versagt der Film auch gleich bei seiner erhofften größten Stärke, denn die beiden Vorgänger sind bekannt und beliebt für ihren einzigartigen, unschlagbaren Humor. "Chinese Zodiac" versucht krampfhaft lustig zu sein, kopiert alte Gags, lässt sich teilweise auch albernes Neues einfallen, schafft es aber leider nur selten, wirklich zum lachen zu bringen.  Auch die Action lässt leider zu wünschen übrig. Nach dem gelungenen Start lässt der Film beeindruckende Actioneinlagen vermissen. Zwar ist das Team stets unterwegs und gerät in allerlei kuriose Situationen, so dass immer für Abwechslung und Aufregung gesorgt ist, doch ist deutlich zu merken, dass Chan sich dabei zurückhält. Das Schwächeln wird besonders deutlich in einer sehr langen Dschungelsequenz, in der es das Team mit einer Gruppe von Gangstern und zudem auch noch mit abgedrehten Piraten zu tun bekommt. Wer hierbei auf geniale Piraten wie in Jackie Chans "Project A" hofft, wird enttäuscht, denn die Bande in "Chinese Zodiac" ist nichts anderes als  peinlich ausgefallen. Es folgt allerlei hektisches Treiben mit laschen Stunts, fragwürdigen Einfällen und sogar, trotz hohem Budgets, schlechten Special-Effects. Sehr schade, hier wäre deutlich mehr drin gewesen als alberne Slapstick.  Kaum hat man die Hoffnung schon aufgegeben, überrascht "Chinese Zodiac" dann wenigstens doch noch positiv. In einer Fabrikanlage folgt im Verlauf nämlich eine lange Actionsequenz, die einigte Enttäuschungen von zuvor wieder gut macht. Hier darf Jackie nun wieder voll aufdrehen und sich seinen Fans so präsentieren, wie sie ihn lieben. Rasante Stunts, viele Nahkämpfe und zudem endlich auch wieder originelle Slapstickeinlagen finden hier ihren Platz. So darf Jackie einen Kampf gegen Vulture (Alaa Safi, ehemaliger TaeKwonDo-Champion) auf einer Couch bestreiten, die beide währenddessen nicht verlassen dürfen, während seine Partnerin, gespielt von Zhang Lanxin, einen gelungenen Frauenkampf gegen Caitlin Dechelle bestreiten darf. Direkt im Anschluß geht es kampftechnisch direkt auf eine Fotostation, in der Jackie seinen Gegnern auf einfallsreiche Weise sprichwörtlich das Licht ausknipsen darf. Klasse, davon hätte "Chinese Zodiac" mehr gebraucht! Damit hätten wir auch schon das Highlight des Films gesichtet, denn alles darauf Folgende geht wieder in gemächlichen Bahnen zu und mündet in ein eher enttäuschendes Finale bei freiem Fall, bei dem die Idee auch wieder weitaus besser war, als die schlecht animierte Umsetzung selbst. Zu guter Letzt muss auch noch die Story, geschrieben von Jackie Chan, Frankie Chan, Edward Tang und Stanley Tong, erwähnt werden, die leider nicht das gelbe vom Ei ist. Zu lange hält sich der Film mit unwichtigem Nonsens auf und riskiert damit zwischenzeitlich, das Interesse der Zuschauer zu verlieren. Auch ist die Geschichte oft zu sehr zufallsgetrieben, so dass einige Entwicklungen nicht immer sinnvoll nachvollziehbar sind.   Fazit: "Armour of God" zählt zu Jackie Chans beliebtester Filmreihe. Tolle Action, bester Humor und jede Menge Charme machten die beiden Filme zu Meilensteinen seiner Karriere. "Chinese Zodiac" wird den hohen Erwartungen leider nicht gerecht und kann seinen beiden grandiosen Vorgängern nicht das Wasser reichen. Dazu ist die Story zu uninteressant erzählt, die Action größtenteils zu unspektakulär ausgefallen und der Humor in keinster Weise so gelungen wie damals. Soll nicht heißen, dass "Chinese Zodiac" ein gänzlich schlechter Film ist, neural betrachtet, ohne jegliche Erwartungen, wird man auch hier seinen Spaß finden können, denn unterhaltsam und abwechslungsreich ist "Chinese Zodiac" zwischenzeitlich auch, doch bleibt der Trilogie-Abschluß weit hinter seinen Möglichkeiten zurück und ist damit vor allem für Fans eine herbe Enttäuschung. Vielleicht hätte sich Jackie nicht um jeden Aspekt des Films selbst kümmern, sondern sich lieber auf einige wenige Bereiche konzentrieren sollen. Oder aber er hätte den Film einfach 20 Jahre früher drehen müssen. Möglicherweise wäre "Chinese Zodiac" dann mehr als ein mittelmäßiger Versuch geworden, an alte Glanzzeiten anzuknüpfen.

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