Als ich die Hülle von The Bay in die Hand nahm dachte ich es handle sich um einen der vielen Found Footage Filme, die momentan den Markt überschwemmen. Doch dann sah ich, wer hier Regie geführt hatte. Niemand geringeres als Oscar Preisträger Barry Levinson (Rain Man, Wag the Dog) saß hier auf dem Regiestuhl. Zwar hat Levinson sei den 90er Jahren Probleme an alte Erfolge anzuknüpfen, aber neugierig wurde ich allemal.
Der Film beginnt sehr gemächlich und lässt sich viel Zeit, bis es wirklich zur Sache geht. Erzählt wird die Handlung über eine amerikanische Kleinstadt in dessen Wasser so manche Gefahr lauert durch Überwachungskameras und Fernsehberichte. Einen zentralen Hauptcharakter gibt es nicht, es werden die Geschichten von mehreren Personen gezeigt, die nicht direkt in Kontakt stehen.
Im Mittelpunkt steht am ehesten noch die junge Nachwuchsreporterin Donna, die zum einen in ihrer Live Reportage zu sehen ist und zum anderen via Skype die Ereignisse, als eine Art Moderatorin aufarbeitet.
Während die anderen Rollen schon Found Footage typisch eher bescheiden gespielt werden, kann hier die junge Schauspielerin ganz und gar nicht überzeugen, was aber auch an ihrer wirklich schlechten Rolle liegt.
Handlungstechnisch wird alles solide erzählt mehr aber auch nicht, seine Stärken hat der Film eher in seiner tollen Maske. Während sich sonst alles nicht wirklich auf höchstem Niveau befindet, können die Maskeneffekte wirklich glänzen. Die Ausschläge und Wunden wirken wirklich real und machen die Aufnahmen der Kameras gleich deutlich atmosphärischer. Schade, dass sich da aber eigentlich nur Ekel einstellt, mitleiden tut man aufgrund der fehlenden Beziehung zu den Charakteren nicht.
Das Ende wird dann eher achselzuckend hingenommen weil einem eigentlich alles egal bleibt.
Fazit: Barry Levinson hat auch beim Versuch mit dem momentan hippen Found Footage Genre wieder auf den Pfad des Erfolges zurückzukehren keinen Erfolg und liefert einen unterdurschnittlichen Film, bei dem einzig die Maskentechnik wirklich überzeugen kann. Von einem Regisseur am Anfang seiner Karriere steht oder über bescheidenes Talent verfügt kann man so einen Film erwarten aber nicht von einem sehr erfolgreichen Regisseur, der mehr als 30 Jahre Erfahrung besitzt.