Nach langem Zögern habe ich jetzt Gefährten (War Horse) gesehen und ich muss sagen die Dinge, die mich lange Zeit davon abhielten, traten wirklich so negativ in Erscheinung, wie ich es befürchtet hatte.
Die Geschichte an sich ist schon ganz clever angelegt, mit Hilfe der zentralen Figur des Pferdes kann Regisseur Spielberg die Geschichte des Ersten Weltkrieges aus mehreren Blickwinkeln zeigen.
Leider kommen die menschlichen Charaktere dabei viel zu kurz, kaum hat man sich an jemanden gewöhnt und man fängt an sich für ihn zu interessieren, hat das Pferd auch schon wieder einen neuen Besitzer. So sehr das Pferd auch menschliche Züge bekommt, was nebenbei ziemlich kitschig rüberkommt, es fehlt einfach eine zentrale menschliche Rolle. Auch die vermeintliche Hauptrolle Albert bekommt einfach zu wenig Screentime. So lassen einen die Charaktere einfach kalt.
Ein weiteres großes Ärgernis sind Szenen die man von einem Steven Spielberg nicht erwartet. Sei es die schmerzvolle Flucht des Pferdes, die man schon in jedem Trailer sah und schon dachte, dass so was kein Pferd überleben könnte oder die Kavallerie-Szene, bei der schön weggeschaut wird und scheinbar die Pferde davonkommen.
Stärken hat der Film in der Ausstattung, aber das nützt dann auch nicht mehr viel.
Fazit: Wieder ein Steven Spielberg Film, der nicht an alte Zeiten anknüpfen kann. Man kann die alte Spielberg Magie spüren, aber zum Vorschein kommt sie ganz selten.