Erige Sehiris zweite Spielfilm-Arbeit, die nach ihrer Premiere in Cannes in Marrakech im Wettbewerb antritt, übersetzt die Ungewissheiten und strukturelle Instabilität im Leben des weiblichen Figuren-Quartetts in ein dramaturgische Uneinheitlichkeit. Die impulsiven Vignetten geben haptische Einblicke in den Alltag der eigenwilligen Charaktere, denen buchstäblich die Daseinsberechtigung abgesprochen wird. Inspiriert von den realen Erfahrungen migrantischer Frauen, verweigert sich die sprunghafte Inszenierung narrativer Konvention. Die dokumentaristische Handkamera konzentriert sich auf Stimmungen, situative Konflikte und zwischenmenschliche Dynamik. Zusammen ergeben sie ein unfertiges Mosaik: brüchig, doch von beeindruckendem Naturalismus.