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Alain Delon Collection: Vom Millionenraub zum Teddybär

Tiger

Von Tiger in Alain Delon Collection: Vom Millionenraub zum Teddybär

Alain Delon Collection: Vom Millionenraub zum Teddybär Bildnachweis: © Pidax | Szene aus "Millionenraub in San Francisco"

Die Alain Delon Collection ist genau das Richtige für Fans des französischen Schauspielers. Die fünf Filme, die in der Collection enthalten sind,  wurden zwischen 1965 und 1994 gedreht und geben einen guten Einblick in das künstlerische Schaffen von Alain Delon

Millionenraub in San Francisco (1965)

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Inhalt

In Chinatown hat ein Raubmord stattgefunden. Aufgrund der Zeugenbeschreibung verdächtigt der ermittelnde Inspektor Vido den ehemaligen Häftling Eddie, der ihn einst angeschossen hat. Eddie führt inzwischen jedoch ein ehrliches Leben mit seiner Frau und Tochter. Aus Mangel an Beweisen wird er freigelassen, verliert in der Folge jedoch seinen Job. Um seine Familie über Wasser zu halten, nimmt er widerwillig das Angebot seines kriminellen Bruders Walter an, gemeinsam mit dessen Leuten Eddie’s ehemaligen Arbeitgeber auszurauben.

Kritik

Charmant wie eh und je stolziert Delon durch Millionenraub in San Francisco und verkörpert mal wieder die Rolle eines starken Helden, der genau weiß, dass seine Gattin an den Herd gehört und auf keinen Fall arbeiten gehen darf. Von dieser klischeehaften Rollenverteilung abgesehen, die zur damaligen Zeit natürlich typisch war, ist der Film durchaus sehenswert. Er besticht mit spannenden Verwicklungen im Verbrechermilieu und kann gerade aufgrund seiner schwarz-weiß Aufnahmen mit altmodischem Charme überzeugen. Sowohl Eddie (Delon) als auch seine Gattin Kristine (Ann-Margret, Die Kunst zu lieben) liefern eine solide Performance als sich mal streitendes, mal liebendes Ehepaar. Insgesamt ist Millionenraub in San Francisco ein stimmiges Werk.

Fazit

„Millionenraub in San Francisco“ ist ein unterhaltsamer Gangster-Film mit einem charismatischen Delon in der Blütezeit seiner Karriere.

Der Sträfling und die Witwe (1971)

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Inhalt

Der wegen Mordes verurteilte Sträfling Jean ist aus dem Zuchthaus entflohen. Unterschlupf findet er auf dem Hof der Witwe Couderc, die ihn als Tagelöhner beschäftigt. Zwischen den beiden bahnt sich eine Beziehung an, bis Félicie, die 16-jährige Nichte der Hausherrin, sich dazwischen drängt. Zudem droht ein lange schwelender Familienkonflikt zu eskalieren und natürlich ist Jean nicht daran gelegen, dass seine Vergangenheit ans Licht kommt.

Kritik

Auch ein kurzer Film kann sich trotz seiner 85 Minuten Filmlänge wie eine Ewigkeit anfühlen.Der Sträfling und die Witwe ist relativ ereignislos und kann weder mit Spannung noch mit einer guten Geschichte dienen. Im Grunde passiert in diesem Film nicht besonders viel: Ein ehemaliger Sträfling verrichtet im Haus einer Witwe (Simone Signoret, Armee im Schatten) verschiedene Arbeiten. Sie fühlt sich offensichtlich zu ihm hingezogen, doch die junge minderjährige Nichte Félicie (Ottavia Piccolo, Zwölf plus eins) funkt ständig dazwischen und legt grenzwertige Auftritte hin, bei denen sie Jean (Delon) verführerisch anschmachtet, während sie ihr Baby stillt. Das Stillen des Babys wird hier offenbar als Vorspiel benutzt und das wirkt nicht nur grenzwertig, sondern bizarr. Vielleicht war es in den 70er Jahren völlig normal, aber mittlerweile wirkt es befremdlich, wenn in einem Film problematisiert wird, dass das Baby kurz im Heu abgelegt wird, um gleich daneben Sex zu haben. Der Sträfling und die Witwe ist ein Film, den man sich ganz sicher kein zweites Mal ansehen muss.

Fazit

„Der Sträfling und die Witwe“ bleibt in seiner Erzählweise ziemlich fade und enthält ein paar seltsam anmutende Szenen, in denen ein Baby als Objekt zur Luststeigerung benutzt wird.

Wie ein Bumerang (1976)

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Eddy, Sohn des Industriellen Jacques Batkin (Alain Delon), ist gerade 17 Jahre alt. Als er auf einer Party Drogen zu sich nimmt, tötet der junge Mann unabsichtlich einen Polizisten. Der reiche Vater möchte seinen Sohn um jeden Preis schützen und gewinnt sogar Vertrauen der Witwe. Doch dann kommen unliebsame Wahrheiten über Jacques Batkin ans Licht, die alles zu zerstören drohen ...

Kritik

Wie ein Bumerang erzählt eine durchaus interessante Geschichte, die vielleicht nicht unbedingt spektakulär umgesetzt wurde, aber dafür genug Zeit und Raum für die schwierige Vater-Sohn-Beziehung lässt und insbesondere Alain Delon in seiner Rolle als Vater zu einer Glanzleistung verhilft. Mit allen Mitteln versucht Jacques Batkin (Alain Delon) seinen Sohn Eddy (Louis Julien, Drei Männer und ein Baby) zu retten, wobei Alain Delon vollen Einsatz zeigt. Energisch und kraftvoll widmet er sich seinem Schauspiel. Mal gefühlvoll, mal wütend oder besorgt um seinen Sohn, bringt er alle Emotionen stets auf den Punkt. Auch wenn der Film mit „großer Action“ bis zum Schluss wartet, ist er dennoch absolut sehenswert.

Fazit

Alain Delon spielt einen liebenden Vater, der bereit ist für seinen Sohn einfach alles zu tun und das macht er wirklich gut. Auch wenn die Umsetzung der durchaus interessanten Geschichte nicht unbedingt die ganze Zeit auf ganz große Spannung abzielt, so weiß Alain Delon mit seiner Schauspielkunst zu überzeugen.

Der Antiquitätenjäger (1977)

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Inhalt

Antiquitätenhändler Pierre Nioxe (Alain Delon) ist Anfang 40 und ständig unter Stress. Kein Kunstwerk soll ihm entgehen, jedes Schmuckstück, das ihm gefällt, muss er haben. Zwischen An- und Verkauf, Auktionen und Liebesleben bleibt keine Zeit für etwas anderes. Mit Vollgas setzt er seine Gesundheit aufs Spiel.

Kritik

Hektisch rast der Antiquitätenjäger Nioxe (Alain Delon) durch den Film, besessen davon noch bessere Exponate zu kaufen und sie wieder zu verkaufen, denn es geht ihm nur um den Nervenkitzel und das Gefühl, das er hat, wenn er mal wieder den Besitz über etwas erlangt, was er zuvor nicht hatte. Diese Besitzsucht bezieht sich nicht nur auf die Gegenstände, sondern auch auf Frauen. Alain Delon passt ausgezeichnet in die Rolle eines nie zur Ruhe kommenden Workaholics, der bis zur Erschöpfung seinen archäologischen Schätzen nachjagt und nebenbei auch genug Elan findet, um sich von den Frauen das zu nehmen, was er möchte. Die Frauenfiguren werden ganz im Stil der 70er Jahre als charakterschwach dargestellt und begnügen sich mit kleinster Aufmerksamkeit, die sie von der Nioxe gnädigerweise erhalten. Aus heutiger Sicht wirkt die stereotype Figurenzeichnung beinahe schon unerträglich, aber für damalige Verhältnisse war es wohl eine typische vor männlicher Kraft nur so strotzende Geschichte, die sich am Ende sogar als ziemlich lehrreich entpuppt.

Fazit

Alain Delon spielt einen Workaholic, der kaum zur Ruhe kommt. Diese Rolle scheint ihm wie auf den Leib geschnitten zu sein. Auch wenn, die Figur, die er verkörpert, sehr unsympathisch ist, so erweist sich das für die ganze Geschichte und die Lehren, die man daraus zieht vonnöten. Insgesamt ist "Der Antiquitätenjäger" ein unterhaltsamer Film, der jedoch im Hinblick auf die Männer- und Frauenrollen unerträglich altmodisch ist.

Der Teddybär(1994)

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Inhalt

Ein einfacher Teddybär verändert das Leben des prominenten Arztes Dr. Jean Riviere (Alan Delon) plötzlich und unerwartet. Eines Tages erhält er das Kuscheltier per Post. Kurz zuvor wird ihm in einem anonymen Anruf mitgeteilt, dass er Schuld am Tode einer Frau sei ...

Kritik

Die einstige Filmikone Frankreichs erscheint hier als ein blasses Abbild seiner selbst. Abgewrackt, müde und wortkarg, wirkt nicht nur seine Figur, sondern auch der Schauspieler dahinter. Die Handlung ist zäh und zieht sich wie ein Kaugummi. Die von Alan Delon verkörperte Figur des alternden Playboys Jean Rivière redet überraschend wenig und, wenn er nicht gerade völlig unästhetisch aussehenden Sex mit seiner Geliebten hat, dann begibt er sich auf eine relativ ereignislose Schnitzeljagd, um Hinweise zu finden, die mit der geheimnisvollen Frau zusammenhängen, die früher im gleichen Krankenhaus wie er gearbeitet hat.

Meistens setzen die Szenen dann ein, wenn seine Gesprächspartner reden und Alain Delon bleibt überwiegend die Rolle des passiven Zuhörers, der deutlich weniger Text hat, als die Nebenfiguren. Auch wenn man bedenkt, dass das Ganze mit voller Absicht geschieht, geht das Vorhaben trotzdem nicht richtig auf, weil Delon teilweise völlig abwesend wirkt und nur auf Stichwörter der Schauspielkollegen zu reagieren scheint. Die Auflösung der ganzen Geschichte ist außerdem ein wahrer Reinfall.

Fazit

Alain Delon wirkt in diesem Film wie auf Autopilot gestellt und die Geschichte insgesamt ist ermüdend und zäh. „Der Teddybär“ ist nur ganz großen Delon Fans zu empfehlen. 

Technischer Part

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Pidax veröffentlichte die Alain Delon Collection am 28. Oktober 2022 in guter Bild- und Tonqualität. Millionenraub in San Francisco erschien auf Deutsch und Englisch (jeweils in Dolby Digital 2.0), ohne Bonusmaterialien. Die anderen Filme sind auf Deutsch und Französisch. Die Collection enthält folgende Bonusmaterialien:


Der Sträfling und die Witwe 

Trailershow, Original Kinotrailer, Bildergalerie 

Wie ein Bumerang 

Trailershow, Bildergalerie 

Der Antiquitätenjäger 

Trailershow

Der Teddybär 

Trailershow, Bildergalerie                                                                                                                                                                                                           

Gesamtfazit

Die "Alain Delon Collection" spiegelt wunderbar die Höhen und Tiefen in Delons Karriere wider. Sie enthält 5 Filme, die sowohl auf dem Höhepunkt seines Schaffens als auch dann, als er völlig ausgebrannt war, entstanden sind.

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