Mit einer eher schwierigen Vater-Tochter Beziehung kommt zwar auch Daughter daher, jedoch handwerklich um einiges aufwendiger und auch erzählerisch weitaus sperriger. Der tschechische Stop-Motion-Kurzfilm lässt eine Tochter am Sterbebett ihres Vaters die gemeinsamen Erinnerungen Revue passieren und stöbert dabei ein einschneidendes Erlebnis auf, dass das Verhältnis zu ihm maßgeblich verändert hat.
Auch wenn das mitunter wohl bewusst hässliche Aussehen ihrer klobigen Pappmaché-Figuren vielleicht nicht jedermanns Sache sein dürfte, so zeigt Regisseurin Daria Kashcheeva mit ihrem erst zweiten Werk dieser Art einmal mehr wunderbar auf, dass Animation eine Kunstform ist, die sich nicht immer zwangsläufig mit Kinderkram auseinander setzen muss. Sollte dieser auch dramaturgisch etwas wirr geratene Kandidat die Gunst der Jury erringen können, bleibt zu hoffen, dass die Trophäe nicht, wie so oft, von Nachwuchsdarstellern überreicht wird.