Stimmungsvolle Kameraaufnahmen, enigmatische Landschaftskulissen und differenzierte Charaktere mäandern zwischen Charakterstudie, Gefühlsbild und Figurendrama. Die hintergründige Inszenierung fängt so im Moment, dass der Mangel an Handlung kaum ins Gewicht fällt. Das organische Zusammenspiel Schygullas und Khabbaz, die ihren Figuren eine ruhige Präsenz verleihen, entfaltet eine kaum beachtete platonische Form der Nähe. Die narrative Reduktio, erzählerische Langsamkeit und ausufernde Symbolik fordern viel Geduld. Doch diese belohnt ein selten wertfreies Depressionsdrama, das Trauer greifbar macht und ihren Platz gibt.